Bericht zum 41. Stammtisch Mittlerer Osten, 20. Juni 2022

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Matzel1970
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Bericht zum 41. Stammtisch Mittlerer Osten, 20. Juni 2022

Beitrag von Matzel1970 »

Ein Hallo aus Berlin

Es wurde zum 41. Stammtisch in Berlin gebeten. Mit prominentem Vorführer und einer Aussicht auf viel Wortwitz hoffen die Veranstalter auf viele Besucher.

So sah es noch vor Beginn aus.

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Gewusel im Stammtischbereich. Der Chef, vorne rechts, muss auch hinten Augen haben, oder gute Ohren um den Kameraclick zu hören. Den Matzel mit Kamera erspäht folgte prompt die Frage: „Matzel Du schreibst doch bestimmt einen Bericht?“ Ja, ähhh, räusper, räusper… Nun gut was soll man darauf antworten?

Erst mal vor Schreck die mitgebrachten Werkstücke ablichten.

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Hier wurde geritten. Die Reiter mögen einfach aussehen aber der Teufel steckt im Detail. Ich meine zu erkennen, dass die Scheibe exzentrisch gedrechselt wurde. Ob das so rein vom Material ausbalanciert oder etwas getrixt wurde, kann ich nicht sagen. Das Olbernhauer Pferdchen ist es aber nicht. Dem sieht es zum Verwechseln ähnlich.

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Schmuck und Stifte wurden mitgebracht. Mein Favorit war allerdings die Lampe. Gut das Stativ passte nicht so ganz zur Strickummantelten Schnur und dem auf antik getrimmten Leuchtmittel aber so weit war das schon sehr stimmig.

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Bei Schmuckstücken muss man eh genauer hinschauen, um die feinen Details sehen zu können. So waren Ohrringe aus gestockter Buche (oder Ahorn) dabei die ein genau symmetrisches Bild ergaben. Das habe ich leider nicht fotografiert und möge mir verziehen sein.

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Auf der anderen Seite war noch ein Tisch im Abseits. Gefüllt mit ein paar Dosen auf Wunsch und Wink mit dem Zaunpfahl eines einzelnen Herrn. Ob der verbiesterte Blick nur eine Momentaufnahme aus dem Gespräch ist oder gar der Bewertung des gezeigten entspringt, kann ich nicht sagen.

Wenden wir uns besser schnell dem Hauptthema zu. Die Herstellung einer kleinen Viereckschale stand auf dem Programm.
Das konnte man der Einladung als auch den vorbereiteten Stücken entnehmen.

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Das Publikum tobt bereits vor dem Beginn. Mit einer fast schon legendären Verspätung wurde die Veranstaltung eröffnet. Bestimmte Traditionen kann man ja nicht einfach so über Bord werfen. Also führt der Chef in die Veranstaltung ein und „proudly present:“ Cello, unseren Vorführer bekannt aus Funk und Fernsehen.

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Zunächst zeigt Cello anhand gelungener Produkte die neuralgischen Ecken bei einer Viereckschale. Es sind die Ecken, an denen beim Drechseln Beschädigungen auftreten können. Diese gilt es zu vermeiden. Dazu werden Leisten aufgeleimt und damit sind die eigentlichen Ecken vor Beschädigung geschützt.

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Auf dem Bild vom vorbereiteten Rohling kann man ein Loch oder Rezess erkennen. In diesem wird zunächst gespannt. Cello beginnt mit dem Drechseln der Außenseite. Drechseln und Schleifen ist bekannt.

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Das Publikum schaut interessiert zu.

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Jetzt klebt Cello einen Zapfen an die fertig geschliffene Schale an. Ja, kleben, nicht leimen. Er verwendet dazu Heißkleber. Wir würden den wohl aus einer Heißklebepistole pressen und uns dann über mangelnde Klebkraft ärgern. Nicht so Cello! Wäre wohl auch zu langweilig. Cello wärmt den Heißklebestick mittels Heißluftpistole an und kann so den Kleber vorwiegend dort verteilen, wo er gebraucht wird. Der vorbereitete Zapfen wird nun mittels Reitstocks an der Schale befestigt.

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Gerätzelt wurde schon im Auditorium „Wie bekommt er das wieder ab?“. Aber zunächst wurde an den Zapfen eine kleine Spannfläche gedrechselt. Man bekomme den Zapfen nie richtig dran, muss in Eile sein, weil der Kleber seinen Job recht schnell und gut macht.

Also nun die Innenform drechseln. Schalendrechsler kennen das ungeschriebene Gesetz „Innenform folgt der Außenform“. Cello vermittelte seine Abscheu langweilige Dinge zu produzieren und erklärte kleine und wirkungsvolle Designpunkte. In diesem Fall eben nicht(!) Innenform folgt Außenform.

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Drechseln und Schleifen wie gehabt in bekannter Methode. Nun nicht ganz. Der Schleifteller sollte sich nicht in den Ecken fangen. Auch das vom Cello verwendete Holz der Palme stellt eine Herausforderung dar. Ein Schleifen von Hand hat er uns nur an stehender Maschine empfohlen.

Nun muss der Zapfen an der Klebestelle wieder ab. Das wurde mittels Abstecher begonnen. Schlagartig hat sich in der Hühnerstange der Zuseher eine massive Lücke aufgetan.

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Bei stehender Maschine musste man aber ganz genau hinsehen und das Fachpublikum hatte keine Scheu mehr.

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Ganz ab geht der Kleber wohl nicht so ohne weiteres. Hier überspielt Cello seine Arbeiten mit dem Brechklingenmesser zum Entfernen von Kleberresten ganz gekonnt mit zwangloser Konversation. Im Hintergrund wurde an der Vorbereitung von Spannung Nummer drei gearbeitet.

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Im Privatfernsehen wäre nun eine Werbepause eingefügt worden. Also bitte, hier zwei der benutzten Werkzeuge. Lampe und Winkelbohrmaschine waren mehr oder weniger stille Stars.

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In der dritten Spannung wurde die durch den Kleber verunreinigte Fläche noch einmal geschliffen. Cello war versucht alles beim Abstechen zu entfernen. Auch die Nachbearbeitung mit dem Messer war nur wenig mit seinem Qualitätsanspruch zu vereinen. Somit eine Nachschleifrunde auf der Drechselbank.

Abschließend noch ein wenig Oberflächenmittel aufgetragen und schon kam die Schönheit der Black Palmira durch. Das Entfernen der Hilfsleisten würde Cello an der Bandsäge praktizieren. Auch hier gibt es einen bestimmten Arbeitsablauf. Die runde Kante muss nach unten. So verringert sich die Gefahr vom Ausreißen oder Beschädigen der Ecken.

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Dem Publikum allerdings gefiel der Hell/Dunkel Kontrast der Schale auch so. Stolz hält der neue Besitzer das fertige Objekt in die Kamera.

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Soweit das große Kino mit der kleinen Schale.

Wir danken dem Hauptakteur Cello.

Es war ein kurzweiliger und lehrreicher Vortrag. Wir haben viel gelacht. Denn völlig unvorhergesehen haben wir im Publikum auch einiges an Wortwitz hervorgebracht.

Zum Ausgang wurde vom Cello noch auf die doch furchtbar langweilige Symmetrie der Schalen in Schalen hingewiesen. Selbst sagt er aber von einigen Teilen es sind Beispiele wie man es nicht machen sollte. Na wenn da das Licht nicht unterm Scheffel steht?

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Der nun folgende Abspann ist für die weiteren Helfer bestimmt:

Danke für die sättigende Rolle des Diätplanzerstörers

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Danke an den Beleuchter, der nicht Sohn eines Glasers ist.

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Und danke an den technischen Assistenten beim Kampf mit der unbekannten Technik

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Zum Abschluß des Berichts möchte ich noch zum nächsten Stammtisch einladen. Es ist der 42ste. Das dürfte etwas Besonderes werden denn:

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Soweit von mir, seid gegrüßt und kommt bitte reichlich wieder in das neue Kino vom Drechslerstammtisch Mittlerer Osten am neuen Platze, An der alten Börse, Berlin.
Grüsse Matthias

Wirklich wichtige Dinge kann man nicht kaufen.
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EundM
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Re: Bericht zum 41. Stammtisch Mittlerer Osten, 20. Juni 2022

Beitrag von EundM »

Hallo Matthias,

warum wunderst du dich immer, wenn deine „freiwilligen“ Berichte am Anfang der Treffen gezielt „angeregt“ werden? Dann schau dir deine Berichte doch mal selbst an! Klasse!

Vielen Dank! Mal wieder einzigartig und mit tollen Fotos. Ich traue mich kaum da noch was zu ergänzen, außer, mich dem herzlichen Dank an Jürgen, für die tolle Vorführung, mit vielen Details, die für mich auch neu waren, anzuschließen und dir selbst für die weiterführenden Tips zu danken.

Danke auch wieder an Lilly für den tollen Kuchen!!!

Nur, falls du mich mit „Chef“ meinst, nee, so sehe ich mich nicht, bin eben nur der, der Peters Start vor mehr als 10 Jahren nicht im „Nirwana“ untergehen lassen wollte und die Organisation zusammen mit Harald übernommen hat - als zwei von unserem Team.

Leider habe ich immer noch Probleme, hier gezielt Fotos einzustellen- stehen an der falschen Stelle oder verdreht oder doof…sorry!

Das meinte Jürgen mit Außen folgt Innen ist langweilig:

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Diese viereckige Dose war Matthias Ergänzung zum Thema.


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Und Hinweise zur Herstellung:

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Und zum Schluß ein Geschenk an mich: nun probier du mal 🤭 oh je…

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Das nächste und letzte? Treffen in diesem Jahr wird am 15.10.22 stattfinden. Dann werden wir auch weitere Termine und Themen planen. Macht euch bitte Gedanken dazu! Wir alle gestalten die Treffen gemeinsam.

Ich erinnere wieder 2 Wochen vorher, bitte um zahlreiche Anmeldungen. Ich hoffe, daß alle aus der Sommerpause zurück sind und bin gespannt, was Matthias uns für ein Überraschungsthema serviert.
Ich hab’s noch nicht rausgefunden.

Viele Grüße an alle vom

Ecki


*Bilder gedreht von Holzpeter
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Kai
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Re: Bericht zum 41. Stammtisch Mittlerer Osten, 20. Juni 2022

Beitrag von Kai »

Danke für die ausführlichen Berichte! Man kann sich vorstellen, dass Ihr viel Spaß gehabt habt!
Viele Grüße nach Berlin
Kai
Kai, der Genussdrechsler

Drechseln ist eine lebenslange Reise.
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Wolff
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Re: Bericht zum 41. Stammtisch Mittlerer Osten, 20. Juni 2022

Beitrag von Wolff »

Hallo Matthias,
auch ich möchte mich für den wiedermal so toll beschrieben wie bebilderten Bericht von Dir bedanken. :danke: :klatsch:
LG. Adalbert Wolff
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Holzpeter
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Re: Bericht zum 41. Stammtisch Mittlerer Osten, 20. Juni 2022

Beitrag von Holzpeter »

Hallo Matthias,

:danke: für den wundervollen Bericht.
Ich konnte ja leider nicht teilnehmen, aber Dank Dir kann ich so etwas von der Atmosphäre spüren.

Hölzerne Grüße
Peter :-)

P.S. @ Ecki. Habe Deine Bilder gedreht und hoffentlich wieder in der richtigen Reihenfolge eingebaut.
„Wir haben diese Welt nicht von unseren Eltern geerbt, sondern nur von unseren Kindern geliehen.“
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Lutz
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Re: Bericht zum 41. Stammtisch Mittlerer Osten, 20. Juni 2022

Beitrag von Lutz »

Hallo Matthias,
schon das 2. Mal konnte ich nicht am Stammtisch teilnehmen (Urlaubsreise und dann Familienfeier) aber durch Deine tollen Bericht war ich dann doch irgendwie dabei.
Vielen Dank und viele Grüße !
Hoffentlich klappt es bei mir beim nächsten Mal.
Lutz aus Werder-Havel
Cello
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Re: Bericht zum 41. Stammtisch Mittlerer Osten, 20. Juni 2022

Beitrag von Cello »

Hallo Matthias,

ganz herzlichen Dank für Deinen wohlformulierten Bericht und die zahlreichen Fotos, die unser Stammtischtreffen sehr gut wiedergeben.

Ebenso sei Ecki zu danken, der das Ganze organisiert hat und einen Gutteil seines Werkzeuges mitbrachte, damit ich entspannt arbeiten konnte.
Mir wurde sogar die Ehre zuteil, ein noch nie benutztes Futter einzuweihen. Nur der Nobelpreis ist noch schöner. Der Kuchen war sehr lecker!

Matzel1970 hat geschrieben: 22.08.2022 - 18:03:37
Auf der anderen Seite war noch ein Tisch im Abseits. Gefüllt mit ein paar Dosen auf Wunsch und Wink mit dem Zaunpfahl eines einzelnen Herrn. Ob der verbiesterte Blick nur eine Momentaufnahme aus dem Gespräch ist oder gar der Bewertung des gezeigten entspringt, kann ich nicht sagen.
Das war kein verbiesterter Blick. Ich gucke immer so entspannt, wenn ich nicht spreche. Hätte ich gewusst, dass Du fotografierst, hätte ich die Entspannung durch ein Lächeln aufgehübscht.

Gruß
Cello, der gern wiederkommen wird
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lowolds98
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Re: Bericht zum 41. Stammtisch Mittlerer Osten, 20. Juni 2022

Beitrag von lowolds98 »

Hallo liebe Leute,
schön zu sehen, das es bei Euch weitergeht - und auch die gewohnte Qualität von Matzels Berichten ist offensichtlich standortunabhängig :klatsch:

Ich habe aber doch noch etwas produktives in Sachen Heißkleber lösen beizutragen: selbiger löst sich restlos und in Sekunden(bruchteilen) wenn man ihn mit einem kleinen Schuß IPA (Isopropylalkohol, z.B. aus d. Apotheke) benetzt - alternativ funktioniert auch Aceton, ich bevorzuge allerdings IPA weil verträglicher etc.

Es gibt kleine wiederbefüllbare Sprühflaschen (z.B. 20, 50 o. 100ml Inhalt) - nennen sich auch Pumpzerstäuber. Da das IPA rein, 1-2 Pumpstösse auf den Heißkleber und zack gibt das Zeug jegliche Haftung auf und löst sich restlos ab. Mit solchen Pumpfläschchen ist das sehr elegant, es geht aber natürlich auch wenn man den IPA aufträufelt oder mit einem Pinsel aufbringt etc.

Diese Vorgehensweise ist bei "Dellendoktoren" gang u. gäbe. Dort werden, um eine Delle aus dem Aussenkleid eines Autos zu ziehen, mit Heißkleber Ankerpunkte bzw. Widerlager (kleine Kunststoffpilze) auf den Lack gesetzt, an die dann Zug- o. Drückwerkzeuge eingehakt werden um eben besagte Delle/Beule wieder glatt zu ziehen.
Natürlich muß der Kleber im Anschluß rückstandslos vom Lack entfernt werden - sonst wäre diese Art der Reparatur ja witzlos - und da setzt man eben seit vielen Jahren auf IPA, da es den Kleber extrem schnell und rückstandsfrei entfernt und den Lack nicht angreift (IPA verflüchtigt sich auch binnen Sekunden).

Auf Holz funktioniert das letztlich natürlich genau so. Bei sehr offenporigen o. sehr sägerauhen Hölzern könnte es evtl. sein, das in den Poren mini-minimalste Kleberrückstände verbleiben, ist trotzdem m.M.n. die mit Abstand beste Methode heißgeklebte Verbindungen wieder abzulösen.

Viele Grüße an die "Mittelostler" :-)
Andreas
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EundM
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Re: Bericht zum 41. Stammtisch Mittlerer Osten, 20. Juni 2022

Beitrag von EundM »

Hallo Andreas,

Schön von dir zu hören und vielen Dank für den tollen Tip mit dem IPA, zum Lösen des Heißklebers. Kannte ich noch nicht und werde ich probieren.

Ja, Matzels Berichte sind allseits sehr beliebt und begehrt und von hoher Qualität. Wir sind sehr froh, dass er oft die freiwillige Berichterstattung von unseren Treffen übernimmt.

Dich würden wir natürlich auch gern mal wieder in unserer Runde begrüßen!

Viele Grüße

Ecki
Cello
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Re: Bericht zum 41. Stammtisch Mittlerer Osten, 20. Juni 2022

Beitrag von Cello »

Hallo Andreas,

danke für Deinen Beitrag.

Normalerweise löse ich den aufgeklebten Zapfen von einer Schale, indem ich das Zeug in die Mikrowelle stecke. Das hat den Vorteil, dass auf dem Zapfen der Heißkleber erhalten bleibt und bei der nächsten Verwendung spare ich mir das erneute Auftragen des Heißklebers. Ich hätte das auch gern bei der Vorführung gemacht, aber ich hatte vergessen Ecki zu bitten, dass er seine Mikrowelle von zu Hause mitbringt. ;-) Er hätte das sicherlich gemacht.

Ich habe schwarzen Heißkleber und mit Aceton ruckt sich da nichts. Isopropanol habe ich noch nicht probiert.

Gruß
Cello
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Matthias R
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Re: Bericht zum 41. Stammtisch Mittlerer Osten, 20. Juni 2022

Beitrag von Matthias R »

Hallo,
Matzel hat unter seinen Beiträgen stehen "wirklich wichtige Dinge im Leben kann man nicht kaufen". Und das trifft auf den Beitrag wieder voll zu. Wenn ich im Forum sehe, dass Matthias einen Beitrag eingestellt hat, muß ich das auch sofort lesen.
Danke für den erfrischenden Beitrag.
Beste Grüße Matthias

Wir sind nicht nur verantwortlich für das, was wir tun, sondern auch für das, was wir nicht tun. (Molière)
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Matzel1970
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Re: Bericht zum 41. Stammtisch Mittlerer Osten, 20. Juni 2022

Beitrag von Matzel1970 »

Moin aus der Pampa

Nach nun doch längerer Zeit möchte ich mich für die wohlwollenden Worte und Danksagungen bedanken. Könnte ja sonst sein als arroganter Schnösel zu gelten.
Wobei ich ehrlich sagen muss die Wortmeldungen sind mir lieber. Vielen Dank.

Auf dem Drechseltreffen habe ich schon mitbekommen mit meinen Berichten eine gewisse „Reichweite“ zu haben. So freuen mich auch die Meldungen entfernterer Drechsler (m/w/d).
Besonders aber, und damit möchte ich keinem anderen zu nahetreten, habe ich mich über die Ergänzung von Lowolds98 gefreut. Noch am Leben in diesen verrückten Zeiten war mein erster Gedanke. Gleichwohl lese ich in kleinen Nebensätzen, dass Andreas sich mehr vom Drechseln abwendet. Schade und viel Erfolg bei den anderen Tätigkeiten. Wobei in der Alten Börse Autos, auch alte, in jeder Menge vorhanden wären. Im Managersprech wäre das eine Win Win Situation. Wobei auch schnell der Konflikt entsteht wem die Aufmerksamkeit schenken.

Aber zurück zum Thema: Die Berichte sollen ja auch immer ein wenig Anlass zum Kommen bieten. Und genau da liegen die Risiken des flockigen Berichts. „Warum sollte man in die Alte Börse kommen, wenn man später mit geringem Aufwand das nachlesen kann?“.
Ich hatte auch schon einen viel kürzeren Bericht im Hirn ihn dann aber verworfen. Der wäre sicher zu schnöselig daher gekommen.

Um mal konkret zu werden es haben sich am besagten Samstag 13 Leute eingefunden. Man kann sich für den Veranstalter mehr Interesse wünschen. Über die Gründe des Wegbleibens kann man nur spekulieren. Und das wurde auch auf dem Stammtisch gemacht. Ratlos(!) wurde ich gefragt ob etwas falsch gemacht werde. Ich bin damit überfragt. Sicher war der alte Standort schöner aber es haben sich zwei gefunden, die es weiterführen. Und ich sehe es als meinen Respekt an diese Anstrengungen durch meinen Besuch zu unterstützen. Irgendwann wird man sich das aufgrund der Entfernung nicht mehr leisten können, nur bis dahin müsst ihr mit mir zurecht kommen. Es hat auf der anderen Seite auch schon Stammtische gegeben, die durch den angekündigten Weggang der „Kümmerer“ gestorben sind. Die Nachfolger haben es nicht auf die Reihe gebracht oder es waren schlicht keine Nachfolger da oder man hat sich zerstritten. Das war dann schade für alle Beteiligten.

Gleichwohl gibt es pandemiebedingt neue Formate von digitalen Stammtischen. Ob sie eine rechte Alternative darstellen? Für mich, der den ganzen Tag vorm Rechner hockt, ist das eher nichts. Aber das, also meine persönliche Sichtweise, ist nicht allgemeingültig. So erinnere ich mich immer wieder die mit FritzRS hitzig ausgefochtene Diskussion: Stammtischbesuch zum Vorführung schauen oder zum Leute treffen. Er war immer des letzteren Grundes da und an der Vorführung nur weniger interessiert.
Geht das noch in digital? Oder ist man im Forum schon gut vernetzt? Wie dem auch sei ich wünsche den digitalen Formaten dennoch viel Erfolg. Denn auch dahinter stehen viel Herzblut, Engagement und Vorbereitungszeit.
Ich denke an der Stelle gibt es kein Schwarz/Weiss oder richtig/falsch. Die individuelle Präferenz wird wohl eher in der Mitte liegen.

Nun möchte ich die nachdenklichen Wellen ein wenig abebben lassen. Es ist ja beschrieben, dass das benutzte Drechselfutter entjun…., äh erstbenutzt wurde. Dazu habe ich noch ein Foto im Fundus gefunden.

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Bild30.jpg (104.1 KiB) 2761 mal betrachtet

Ich lege mal dem Cello die folgenden Worte in den Mund: „Schaut her noch kein Stäubchen oder Kratzerchen darauf zu sehen. Ich darf das nun Stolz erfüllt als erster benutzen.“
Ob er das nun so gesagt hat, könnt ihr nicht wissen. Aber beim nächsten Zusammentreffen könnt ihr ja nachfragen.

Unser Chef wär nicht unser Chef wenn er nicht sich jede kleine sich bietende Gelegenheit ausnutzt. Mein Hinweis auf die Besonderheit der Zahl 42 sollte nur das sein. Ein Hinweis auf die Besonderheit der Zahl 42. Kein Hokuspokus oder sonstwie.
Natürlich kann man das nur verstehen wenn man die Literatur dazu kennt. Das Buch „Per Anhalter durch die Galaxis“ (Douglas Adams) ist auch nicht im Bildungskanon enthalten. Aber das erscheint gar nicht schlimm, da auch der alte Goethe mit seinem Faust letztens da raus geflogen ist.

Also werde ich mal den Wunsch unseres Chefs nach einem kleinen originellen gadget nachgehen. In meiner Werkstatt ist es nun bei angenehmer Temperatur auch wieder möglich zu arbeiten. Mal sehen was da so raus kommt. Eines weiß ich schon jetzt. Es wird nicht in meinem kommenden Bericht auftauchen.

In diesem Sinne bleiben wir gespannt was der nächste Stammtisch so bringen wird.
Bleibt gesund und wir sehen uns am 15. Oktober 2022 beim Harald, Zur Alten Börse 43, Berlin.
Grüsse Matthias

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Re: Bericht zum 41. Stammtisch Mittlerer Osten, 20. Juni 2022

Beitrag von Matzel1970 »

Moin Stammtischdrechsler

Manchmal heißt es „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“, cooler Film übrigens. Somit muss ich mein Kommen bereits vor der Einladung absagen. Ich wünsch Euch viel Spass beim Jahresausklang.
Grüsse Matthias

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Re: Bericht zum 41. Stammtisch Mittlerer Osten, 20. Juni 2022

Beitrag von EundM »

Hallo Matthias,

Das ist sehr schade. Hoffentlich ist nichts Schlimmes passiert.
Alles Gute und viele Grüße

Ecki
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