Heizen der Werkstatt - Erfahrungen gesucht

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drechselmann
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Heizen der Werkstatt - Erfahrungen gesucht

Beitrag von drechselmann »

Moin an das Forum,
ich habe meine Drechselbank in einer Fertiggarage stehen, im Sommer ab und an zu heiß und im Winter zu kalt.
Nun bin ich auf die Chinastandheizung (Diesel) gestossen und für mich wäre es eine kostengünstige Alternative zu Gas und Strom zur Zeit, der Umweltgesichtspunkt ist dadurch in den Hintergrund gerückt worden.
Meine Frage: Hat jemand Erfahrungen mit dieser Standheizung gesammelt? Wenn ja, würde ich mich über ein paar Infos freuen.

Gruß

Micha
Die die dir sagen es ist ein Fehler was du tust, sprechen nicht über ihre eigenen Fehler um nicht daran zu zerbrechen.
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Argus
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Re: Heizen der Werkstatt

Beitrag von Argus »

Hallo Micha,

Jesse hatte nach meinem Kenntnisstand hier Pionierarbeit geleistet. Ich habe diese Infos genutzt und meine gemachten Erfahrungen hier gepostet --> viewtopic.php?p=427893#p427893

Gruß Frank
"..Es ist von großem Vorteil, die Fehler, aus denen man lernen kann, recht frühzeitig zu machen.."

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drechselmann
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Re: Heizen der Werkstatt

Beitrag von drechselmann »

Moin Frank,
Chapeau, aber so aufwendig wollte ich es nicht gestalten. Mit dem Gerät scheint ihr ja zufrieden zu sein also werde ich mir eins bestellen. Wenn ich es richrig interpretiere, hast du einmal die erwärmte Luft und die Abgaswärme über die Kupferrohrabstrahlung genutzt. Welche Raumtemperatur erreichst du damit?

Danke schon mal im voraus.

Micha
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Jesse
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Re: Heizen der Werkstatt

Beitrag von Jesse »

Hallo Micha,
Ich bin zufrieden mit dem Gerät. Bestell dir gleich das passende 12V Netzgerät dazu.
Die Einfachvariante ist ein 25mm Kupferrohr als Auspuff durch die Wand und die warme Luft als Heizung benutzen. Wenn du die Abgasrme nutzen willst, dann kannst du es wie Frank machen. Ist effektiver, aber aufwendig. Wie warm es wird, keine Ahnung. Auf jeden Fall habe ich die Jacke bald ausgezogen und die Heizung zurück gedreht. Wenn du 15 Minuten vorheizt, ist es schön warm. An einem langen Drechselabend brauche ich im Winter ca. 3-4l Heizöl.
Gruß Jesse
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Argus
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Re: Heizen der Werkstatt

Beitrag von Argus »

Hallo Micha,

meine Werkstatt hat 12m² und so ca 30m³ Volumen, Wände sind gedämmt, die Dachgläser sollen laut Hersteller auch die Dämmung einer halbsteinigen Wand besitzen. Mit der Heizung erreiche ich auch bei Minusgraden locker die 20°C und mehr, wenn ich nicht ab regele. Ich denke, das wird aber immer sehr individuell sein, je nachdem welchen Wärmewert deine Werkstatt hat.

Gruß Frank
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Re: Heizen der Werkstatt

Beitrag von drechselmann »

Ist eine einfach Fertiggarage, nicht gedämmt. 15- 16 Grad würde mir schon reichen.

Micha
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drechselmann
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Re: Heizen der Werkstatt

Beitrag von drechselmann »

Hallo Jesse,
deine Nachricht habe ich leider überlesen, sorry. Mail schauen was ich mir einfallen lasse aber das wird mein Heizproblem lösen.
Danke noch einmal an euch beide.

Gruß

Micha
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chrilu
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Re: Heizen der Werkstatt

Beitrag von chrilu »

Servus

Ohne es beabsichtigt zu haben ist in meine Werkstatt eine "Heizung" eingezogen.
Seit nunmehr 4 Wochen ist meine Photovoltaik in Betrieb.
Die Batterie und der Wechselrichter haben in der Werkstatt einen Platz bekommen.
Der Batterieblock hat eine Arbeitstemperatur von 24 Grad und der Wechselrichter gibt auch gut Wärme ab
möglicherweise kann ich einen Teil der Infrarotheizung abmontieren. Mal sehen wie es im Winter wird.

Aber ich käme nicht auf die Idee eine Dieselheizung zu installieren.
Dagegen spricht so gut wie alles
- Umweltbelastung
- Betriebskosten
- Lärmbelästigung
- Geruchsbelästigung
und nicht zuletzt das im Raum stehende künftige Verbot von Heizungen mit fossilen Brennstoffen.
Liebe Grüße aus Österreich

Christian

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drmariod
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Re: Heizen der Werkstatt

Beitrag von drmariod »

Ich hab mir auch so ein China Böller geholt und muss sagen, der Lärm ist schon recht nervig... Wenn es mir mal wirklich zu kalt ist und einen Tag in der Werkstatt verbringe, ok... Aber um mal eben für 2h das Ding an zu machen... Weiß nicht... War ich eher unzufrieden.
Ich hab im letzten Winter maximal 10L Diesel damit verbrannt und am Ende dann die Kälte über mich ergehen lassen.

Meine Hoffnung, dass ich über ein Rohr die Garage damit heizen könnte, habe ich aufgegeben. Auch wenn 8kW drauf steht, haben viele Testwerte wohl nur 4kW zertifiziert und ich glaube das ist ein realistischer Wert...
Das Ding steht zumindest in der Werkstatt und bei Bedarf kann ich es anwerfen. Viel Geld hat es nicht gekostet...

Mal sehen was dieser Winter so bringt.

Viele Grüße
der Mario
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Argus
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Re: Heizen der Werkstatt - Erfahrungen gesucht

Beitrag von Argus »

Hallo nochmals,
auf zwei Dinge möchte ich noch eingehen, die wohl noch nicht so diskutiert wurden.

Thema Akustik/Lautstärke:

Der Lüfter ist im Vollastbetrieb rel. laut. Man kennt das sicher vom PC, der beim Anschalten auch erst mal voll aufdreht, um die Lüfter zu prüfen und dann ab regelt. So tourt der Lüfter auch rel. schnell ab, nach der Initialphase. Was zu bemängeln wäre, ist das Einspritzventil. Es wird ja eine genau dosierte Menge Brennstoff in die Brennkammer gespritzt. Je nach Heizleistung beträgt die Taktung dann zwischen 1,2 bis 5,6 Pulsen pro Sekunde. Das hört sich wie ein stetes Klopfen an und ist erst einmal gewöhnungsbedürftig.
Aber, nur wenn ich eine Schnitzwerkstatt hätte, würde mich das wirklich stören. Alle meine Maschinen lärmen deutlich lauter und an das unterschwellige Klopfen habe ich mich schnell gewöhnt. Zum Schluss nehme ich das nicht mehr bewusst wahr.
Ursprünglich wurden diese Heizungen ja für Wohnmobile konzipiert und dort auch eingebaut. Wenn man die Brenner ordentlich verbaut (es gibt dafür Akustik-Rohre usw.) dann soll man dann auch problemlos schlafen können.

Thema Diesel:

Ich hatte mir vor einigen Jahren einen recht großen Vorrat an noch billigen Diesel zugelegt, Ihn lagerfähig gemacht und kann von diesem sicher noch ein paar Jahre zehren.
Genauso gut könnte ich aber auch Heizöl nehmen oder aber Salatöl (oder altes Frittenöl). Rein wirtschaftlich bringt das aber derzeit kaum Unterschiede, zeigt aber, das man dort flexibel sein kann und wenn man sein Gewissen beruhigen will, natürlich auch nachwachsende Rohstoffe verbrennen kann.
Zukunftsfähig ist das sicher nicht, aber auch der aktuelle Run auf Holz-Pellets ist das nicht, denn alles produziert letztendlich CO²

Gruß Frank
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Faulenzer
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Re: Heizen der Werkstatt - Erfahrungen gesucht

Beitrag von Faulenzer »

Michael,

bevor ich meine Garagenwerkstatt an die Zentralheizung anschließen konnte, habe ich
mit Infrarotheizung und einem Elektroradiator geheizt. Lufttemperatur war dann so um die
10 Grad, aber mit der Strahlungswärme der IR-Heizung habe ich nicht gefroren.
Gruss Frank

Es gibt ein Leben nach der Arbeit.
Grissianer
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Re: Heizen der Werkstatt - Erfahrungen gesucht

Beitrag von Grissianer »

Liebe Freunde der Fosilen Heizung
Weder Gas noch Öl noch Strom wird uns bei Energieknappheit aus der Scheiße helfen.
Dass Holzpellets anscheinend nicht mehr als kliemaneutral gelten sollen und uns deren Verwendung damit verwehrt werden soll ist ein Politikum.
Fackt ist, Holz wächst nach aber halt zum Glück nicht in Städten sondern im Wald und der gehört meist nicht den großen Energiekonzernen also passt es nicht wenn die Menschen Holz statt Öl verbrennen.
Das ganze wird zum Witz degradiert, wenn es nicht so ernst wäre.
Natürlich kann man mal ein par Liter Öl für die Werkstatt verwenden aber ich befürchte wir haben bald ganz andere Probleme. Nämlich wenn uns der A**** in der Wohnung wegfriert.
Es ist leider nicht so dass ich eine Lösung hätte, nur es wird langslam Zeit dass uns Bauern der Rohstoff Brennholz mal bezahlt wird. Ich jedenfalls sitze schon seit einiger Zeit auf einem rießen Haufen davon rum und niemand ist bereit auch nur annähernd die Holzbringekosten dafür zu übernehmen.
So warte ich halt auf bessere Zeiten.
Gruß
Anselm
Was ich mir nicht zutraue werde ich niemals lernen!!
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chrilu
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Re: Heizen der Werkstatt - Erfahrungen gesucht

Beitrag von chrilu »

Servus Anselm

Ich geb dir vollkommen Recht.
Holz wächst nach und ist so ziemlich der einzige Energieträger der Klimaneutral ist. Es setzt genau den Gehalt an Co2 frei den es vorher gebunden hat.
Meine Photovoltaik hat mich nicht nur Nerven wegen der Bürokratie gekostet, sondern hat auch Co2 erzeugt bei der Produktion, aber es wird während seiner Lebensdauer viel mehr Co2 vermeiden helfen als dafür verbraucht wurde.
Wir wissen jetzt so ungefähr was wir produzieren.
Also wissen wir auch was die finanzielle Bilanz bringt, wir fahren nicht mehr tanken, wir haben keinen Gas Anschluss mehr, Also keine Kosten für den Betrieb des Autos und keine Kosten für die Heizung
In 4 Wochen haben wir gut ein Megawatt Strom Produziert und knapp die Hälfte davon selbst verbraucht. Den Rest verkauft.
Die Batterie gleicht so ziemlich alles aus, nur wenn man am Abend mit leerem Auto nach Hause kommt und das Auto am nächsten Tag gleich in der Früh wieder braucht, muss über das Netz ausgeglichen werden.
Mit ein wenig Planung läßt sich das aber in der Regel vermeiden. Man darf halt bei Regenwetter nicht einen Drechselkurs machen, Wäsche waschen und dazu noch das Auto laden. (Ohne Auto Laden geht sich das aber aus).
Ich denke die Zeiten von Diesel oder Ölheizungen sollten vorbei sein.
Ein Späneofen ist sicher die bessere Option.
Liebe Grüße aus Österreich

Christian

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Peter Gwiasda
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Re: Heizen der Werkstatt - Erfahrungen gesucht

Beitrag von Peter Gwiasda »

Lieber Anselm,

wir halten zusammen, gerade in der Not. Ich nehme dir den Riesenhaufen Holz vor deinem Hof ab zum derzeit gültigen Marktpreis in Südtirol. Lade den Container so voll wie möglich. Und lege oben noch zwei geräucherte Speckseiten und drei Stück Parmesan dazu. Dann spare ich die Paketkosten für die leckeren Nahrungsmittel.

Irre, wie ein einzelner Mensch in Russland durch irrationale Entscheidungen die halbe Welt durcheinander schüttelt.

Die gute Nachricht: Meine Obstbäume tragen reichlich und gute Früchte; und wir ernähren uns seit Tagen vornehmlich von Pilzen, von Champignons und leckeren Krausen Glucken.

Liebe Grüße nach Tisens von Peter Gwiasda
Wie tröstlich, dass auch unsere Erde nicht wirklich rund ist.
Phantom
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Re: Heizen der Werkstatt - Erfahrungen gesucht

Beitrag von Phantom »

Guten Morgen,

ich könnte mir so eine Heizung in der Werkstatt gar nicht vorstellen. Werkstatt im Winter heißt für mich: Erstmal gemütlich Feuer machen. Und dann die Teekanne auf die Warme Herdplatte stellen.

Dafür hab ich einen Eigenbau Holzofen, in dem ich sowohl Stückholz als auch Sägespäne/Drechslerspäne verheizen kann. 1-2 Eimer Sägespäne können da mehrere Stunden gute Wärme bringen.

Kosten unterm Strich deutlich geringer, Betriebskosten gegen 0, da ich die Abfälle aus "Schreinerei und Drechslerei" gut verwerten kann.

Ja. direlt neben der Werkstatt wäre die Zentralheizung (Scheitholzvergaser), einen kleinen Kreis rüberziehen wäre überhaupt kein Thema. Aber will ich das?
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Argus
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Re: Heizen der Werkstatt - Erfahrungen gesucht

Beitrag von Argus »

Phantom hat geschrieben: 24.09.2022 - 07:26:23
Werkstatt im Winter heißt für mich: Erstmal gemütlich Feuer machen.
ja, so hat jeder sein Rituale. Da meine Werkstatt neben meinem Wohnhaus steht, nehme ich die Fernbedienung der Dieselheizung abends mit ins Haus. Wenn ich aufgestanden bin, schaue ich aus dem Wohnzimmerfenster, starte mit der FB die Dieselheizung. Das ist dann außen gut am kräftigen Dampfen zu sehen. Dann frühstücke ich. Nach dem Frühstück schaue ich nochmals, inwieweit nur noch heiße Luft ohne Dampf aus dem Auspuff kommt. Dann ist auch die Werkstatt schon vorgewärmt und es kann losgehen. Man könnte die Dieselheizung auch über den im Paneel befindlichen Timer anwerfen lassen, aber dieses Ritual hat auch was ;-)

Gruß Frank
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Re: Heizen der Werkstatt - Erfahrungen gesucht

Beitrag von Kritzel »

Ich habe meine Werkstatt auch im hinteren Teil einer Fertiggarage. Meine Werkstatt ist so ca. 15m² groß. Ich habe die Wände und die Decke etwas isoliert (Holzwolle und OSB-Plattenverkleidung. Als Heizung nutze ich zwei 450W Infrarotheiztafeln, die ich an die Decke montiert habe. Mit einem Temperatur-Regler stelle ich sicher, dass die Temperatur in der Werkstatt nie unter 10 Grad fällt. Wenn ich dann in der Werkstatt arbeite, ist die Infrarotwärme schnell da, auch wenn die Luft noch kühl ist. Will ich das wärmer haben, brauchen die Infrarotheizungen schon einige Zeit die Werkstatt aufzuwärmen. Dann nutze ich lieber mal für eine halbe Stunde einen Heizlüfter. Ich stehe aber - da berufstätig - normalerweise nicht den ganzen Tag in der Werkstatt (noch nicht ;-) ).
Viele Grüße,
Jürgen
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Re: Heizen der Werkstatt - Erfahrungen gesucht

Beitrag von herosseveros »

Hallo zusammen
In einer Holzwerkstatt bietet sich ein Holzofen an. Brennmaterial fällt immer an. Als pauschal beste Lösung würde ich es aber nicht empfehlen.
Wir regulieren uns langsam selbst zu Tode. Die Installation eines Holzofens ist anzeigepflichtig.
Vor zwei Jahren habe ich mir einen Holzofen in der Werkstatt installiert. Der Plan war, einen gebrauchten Bullerjan zu installieren. Wurde untersagt. Ohne gültige Zertifizierung gibt es keine Betriebserlaubnis. Ein neuer absolut baugleicher hat diesen Wisch, kostet aber auch Faktor zwei. Für ältere Modelle dürfen die Hersteller keine Zertifizierung ausstellen.
Was lehrt uns die Politik? Ein alter Ofen gehört in den Schrott, es sei denn, man investiert einen fünfstelligen Betrag für ein Prüfzeugnis in Eigenregie. Mit einem Eigenbau fällt man sicherlich durch.

Aber es geht noch besser. Am 1. Januar 2022 trat die Novellierung der Schornsteinverordnung (1. BImSchV) in Kraft. Hier wird die Abgasführung neu geregelt. Bevor man mit einem neuen Ofen liebäugelt, sollte man sich damit aufmerksam beschäftigen. Ein neuer Ofen ist eine Neuanlage. Damit wird auch die Abgasführung neu beurteilt und unterliegt der neuen Verordnung. Ein Ofenrohr durch die Garage zu stecken, ist heutzutage ein nogo.

Ich träume immer mehr von der Karibik, kein Ofen, kein Schornstein, keine Heizkosten – allerdings ist es da gerade etwas windig.
Gruß Peter

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snakyjoe
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Re: Heizen der Werkstatt - Erfahrungen gesucht

Beitrag von snakyjoe »

Hallo Kollegen,
meine Werkstatt ist der hintere Teil der Doppelgarage, massiv gemauert, Kaltdach, Satteldach, die Außenwände stehen 1/3 im Boden.
Meine Lösung war und bleibt ein 8,5 kW Holzofen. Damit nix schief geht, bezog ich den Schwarzen Mann von Anfang an mit ein und ließ
ihn auch gleich den Edelstahlschornstein selbst bauen. Da gab es nachher kein Problem mit der Abnahme. :-C
Das Öfchen habe ich mir gezielt nach 2 Kriterien ausgesucht: Leistung, weil die Werkstatt 32 qm Fläche bei einer Decklenhöhe von 2,50m hat
und die Wärmeabstrahlung in unmittelbarer Umgebung. Mein Ofen fordert nur einen Freiraum um sich herum von 50 cm.
Damit raubt er mir keinen kostbaren Stellplatz in der Werkstatt.
Eine Handvoll Späne und 3 Hände voll Drechselabfallholz zum Anfeuern. Danach einmal Hartholz auflegen und nach 25 Minuten ist die Werkstatt
auf 20°C aufgewärmt. Nach 3 Stunden lege ich einmal nach. Das reicht dann für eine Drechselsession.
Meine Frau kommt im Winter jetzt öfter in die Werkstatt und setzt sich mit einem Kaffee vor den Ofen.
Ist halt eine andere Wärme, als die Heizkörper im Haus. :mrgreen:
Am nächsten Morgen sind immer noch 15°C in der Werkstatt.
Ich habe die Entscheidung und die Investition nie bereut.

Freundliche Grüße
Egbert
"Wege entstehen dort, wo man sie geht"
- Franz Kafka -


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