Das Thema ist nicht neu, aber es gibt eben gänzlich unterschiedliche Körnerspitzen.
In Ergänzung zum Thema
viewtopic.php?f=66&p=448417#p448417
hier meine Erfahrungen mit einem anderen Modell, wobei ich den Hersteller nicht kenne.
Hier sein Logo:
Bild 1
Es handelt sich um eine wertige mitlaufende Körnerspitze mit MK3 und ein baugleiches Modell mit Mk2.
Die Spitze mit Mk3 saß fest und sollte zerlegt und neu gelagert werden.
Zerlegen
Zuerst wurde die Sicherungsschraube für den abschraubbaren Deckel herausgedreht; eine Madenschraube.
Bild 2
Mit einer Spitzzange konnte dann recht einfach der Deckel samt Filzeinlage abgeschraubt werden
Bild 3
Bild 4
Nun wurde das Gehäuse von außen erhitzt, die Spitze in den Schraubstock gespannt und das Gehäuse mit dem Gummihammer
von der Spitze getrennt. Ein Loch zum Durchtreiben am Konus-Ende existiert nicht.
Heraus kam die Spitze mit den aufsitzenden Lagern.
Bild 5
Mit Abzieher und Durchschlagring wurden die Lager von der Achse geschoben.
Es handelte sich um ein großes Kugellager zur Spitze hin, dann ein Axiallager und ein kleines Kugellager am Ende .
Das untere kleine Kugellager saß enorm fest und konnte nur mit Gewalt (Dremel mit kleiner Flex) entfernt werden.
Bild 5
Mitlaufende Körnerspitze: Zerlegen und neu lagern
Moderator: Forenteam
- Snake-Jo
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Re: Mitlaufende Körnerspitze: Zerlegen und neu lagern
Neu lagern
Beide Kugellager drehten kaum oder saßen fest. Das Axiallager war in Ordnung.
Die Kugellager wurden bestellt und kosteten 6,- €, mit Versand 9,-€.
Tipp: Eine gute Gelegenheit, die eventuell herunter gewirtschaftete Spitze neu zu richten. Die freie Achse kann sehr gut auf der Drechselbank ins Backenfutter gespannt werden und mittels Diamantschleifplatte neu gerichtet bzw. wieder spitz geschliffen werden.
Die Spitzenachse wurde im Gefrierschrank "eingefroren", die Lager auf der Herdplatte erhitzt.
So konnten sie problemlos auf die Achse geschoben/ geschlagen werden. Die Achse wurde zuvor mit Silikonöl gleitfähig gemacht und das Gehäuse mit frischem Lagerfett bestückt.
Nun wurde das Gehäuse erhitzt und die Achse mit den Lagern "eingefroren". So konnte beides wieder zusammengebaut werden.
Dabei habe ich zur Schonung der Spitze ein Holz genutzt und so das ganze Innenleben ins Gehäuse geschlagen.
Deckel aufgedreht, Madenschraube rein, fertig.
Fazit: Man muss sich einfach mal an sowas herantrauen, es lohnt sich! Da die Körnerspitze ganz klar fest saß, konnte ich nichts kaputt reparieren.
Es konnte nur besser werden und 6,- € für neue Lager lohnen allemal.
Beide Kugellager drehten kaum oder saßen fest. Das Axiallager war in Ordnung.
Die Kugellager wurden bestellt und kosteten 6,- €, mit Versand 9,-€.
Tipp: Eine gute Gelegenheit, die eventuell herunter gewirtschaftete Spitze neu zu richten. Die freie Achse kann sehr gut auf der Drechselbank ins Backenfutter gespannt werden und mittels Diamantschleifplatte neu gerichtet bzw. wieder spitz geschliffen werden.
Die Spitzenachse wurde im Gefrierschrank "eingefroren", die Lager auf der Herdplatte erhitzt.
So konnten sie problemlos auf die Achse geschoben/ geschlagen werden. Die Achse wurde zuvor mit Silikonöl gleitfähig gemacht und das Gehäuse mit frischem Lagerfett bestückt.
Nun wurde das Gehäuse erhitzt und die Achse mit den Lagern "eingefroren". So konnte beides wieder zusammengebaut werden.
Dabei habe ich zur Schonung der Spitze ein Holz genutzt und so das ganze Innenleben ins Gehäuse geschlagen.
Deckel aufgedreht, Madenschraube rein, fertig.
Fazit: Man muss sich einfach mal an sowas herantrauen, es lohnt sich! Da die Körnerspitze ganz klar fest saß, konnte ich nichts kaputt reparieren.
Es konnte nur besser werden und 6,- € für neue Lager lohnen allemal.
- wolfgangsiegel
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Re: Mitlaufende Körnerspitze: Zerlegen und neu lagern
das die Dinger nur mit Hitze und Kälte rungter gehen wusstest Du?
Ich hätte mich vermutlich geärgert, dass keine Schraube zu sehen ist, es mit drauf-hauen versucht und wäre erst "irgendwann" auf die Hitze-Technik gekommen.
Ja, sieht gut aus
Ich hätte mich vermutlich geärgert, dass keine Schraube zu sehen ist, es mit drauf-hauen versucht und wäre erst "irgendwann" auf die Hitze-Technik gekommen.
Ja, sieht gut aus
... möge es Glück bringen ...
- Big-Biker
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Re: Mitlaufende Körnerspitze: Zerlegen und neu lagern
Ein kleiner Schlossertrick hilft auch manchmal (wenn ich das kleine Lager am Innenring erwärmen will, wenn es noch montiert ist, erhitze ich auch die Welle ). Ich verwende zwei stabile alte Stemmeisen, dabei reicht der Radius der Lager zum Drunterkommen und durch den Anschliff habe ich einen enormen Hebel. Ganz wichtig dabei: Immer zwei verwenden und gleichzeitig beidseitig drücken.
- Snake-Jo
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Re: Mitlaufende Körnerspitze: Zerlegen und neu lagern
[mention]Big-Biker[/mention] : Stemmeisentrick ist gut, hatte ich auch versucht. Das untere Kugellager saß dermaßen fest, dass ich später mit der Mikrometer-Schieblehre die Spitzenachse unten nachgemessen habe: War doch deutlich übermaßig. Das große Kugellager hatte dagegen einen perfekten Sitz und ging gut runter und das neue gut wieder drauf.
Den Temperaturtrick kannte ich aus früheren Jahren: Zerlegen des Motors meiner BMW. Man spart sich viel Anstrengung, wenn man ihn anwenden kann.
Um den Fragen vorzubeugen: Es war eine BMW R27 und heute fahre ich einen 750er Soft-Shopper von Yamaha, ebenfalls ein Oldtimer.
Den Temperaturtrick kannte ich aus früheren Jahren: Zerlegen des Motors meiner BMW. Man spart sich viel Anstrengung, wenn man ihn anwenden kann.
Um den Fragen vorzubeugen: Es war eine BMW R27 und heute fahre ich einen 750er Soft-Shopper von Yamaha, ebenfalls ein Oldtimer.
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Re: Mitlaufende Körnerspitze: Zerlegen und neu lagern
Oh, die Spitze auf der Drechselbank nachzuschleifen ist gefährlich, es sei denn Du hast eine Planscheibe und kannst die Achse mit einer Meßuhr 100% auf Rundlauf/Planlauf stellen. Ansonsten besteht die Gefahr, daß die Spitze hinterher eiert. Ein 4-Backen-Drechselfutter ist nicht genau und spannt nicht mittig, es hat weder den passenden Rundlauf noch einen brauchbaren Planlauf. Beides spielt beim Drechseln nicht so die Rolle, aber so eine Spitze sollte nicht nur spitz sein sondern besser auch rund laufen. Ich nehme mal an, Du hast die Spitze einfach freihand abgezogen. Dabei eiert die Hand ja mit der exzentrisch gespannten Achse mit, das kann funktionieren, aber wie gesagt, es besteht die Gefahr, den Rundlauf zu verschlimmbessern. Auf keinen Fall darf man dann die Diamantfeile auf der Handauflage auflegen, wenn dann nur freihand schleifen und nicht übertreiben.
Ansonsten tolle Aktion. Einfach mal aufarbeiten anstatt immer neu zu kaufen, topp!
Gruß
Stefan
Ansonsten tolle Aktion. Einfach mal aufarbeiten anstatt immer neu zu kaufen, topp!
Gruß
Stefan