Drechselbank verstehen und zerlegen

Eure Fragen, Hilfestellung zur Kaufentscheidung, Tipps & Tricks zu Drechselmaschinen.

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beaune
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Drechselbank verstehen und zerlegen

Beitrag von beaune »

Hallo ihr vielen Lieben,

Gerade habe ich mich vorgestellt und schon komme ich mit den ersten (Anfänger-)Fragen.

Ich schrieb ja, dass ich eine alte Selbstbau-Drechselbank erstanden habe, mit der ich mich jetzt auseinandersetze.

Das ist die neue Alte
Das ist die neue Alte
20230314_113242.jpg (173.78 KiB) 4632 mal betrachtet

Gelaufen ist sie die Maschine schon, doch dann liefen mir die Backen des Dreibackenfutters so schwer, dass ich es erstmal abmontiert habe und einem gründlichen Bad in Alkohol unterzogen habe.

Da das Futter eh schon abmontiert ist, kam die Überlegung auf, ob ich weiter demontieren soll, um den Bau der Maschine verstehen zu können und später besser zu wissen, welche -ähm- Futter und Zubehörteile (?) für das gute Stück denn noch tauglich wären. Zukunftsmusik, ganz klar, für meine bescheidenen Fähigkeiten würde wahrscheinlich ein Discounterding ausreichen. Aber man wächst ja mit seinen Aufgaben.
Das Dumme ist, dass ich keine Vorstellung habe, was überhaupt alles ohne Risiko zu demontieren ist. Ich werde nicht die Welle ausbauen möchten, da hätte ich zuviel Angst, sie nicht mehr richtig montiert zu bekommen.

Also konkret überlege ich, ob ich den Flasch (heißt das so?), auf dem das Futter montiert war, auch abmachen soll, um zu sehen, ob ein Gewinde drunter zum Vorschein kommt. Würde das Sinn machen? Oder soll ich das Futter wieder dran schrauben und die Sache gut sein lassen?

Flansch - obenauf eine rausgedrehte Muffe
Flansch - obenauf eine rausgedrehte Muffe
20230314_113345.jpg (68.72 KiB) 4632 mal betrachtet

Was meint ihr? Weitermachen? Ich habe natürlich so ganz zart versucht, es zu lösen (Imbus in ein Loch auf der Riemenseite zur Arretierung der Welle und dann mit beiden Händen am Flansch gegen den Uhrzeigersinn gezogen), doch natürlich ohne Erfolg. Bevor ich mir jetzt weitere Schritte überlege, wollte ich eben die Sinnfrage klären. :mrgreen:

Ach ja, noch zu dem gereinigten Futter: sollte ich es dünn mit Maschinenfett bepinseln, mit Ballistol einsprühen, Graphitpulver draufstäuben oder es ganz trocken lassen? Diese Dinge hätte ich da. Ich möchte ungern jetzt spezielle Sachen kaufen, wenn ich noch so in den Kinderschuhen stecke...
Bitte helft mir weiter!

Herzliche Grüße
Petra
Kobold
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Re: Drechselbank verstehen und zerlegen

Beitrag von Kobold »

Hallo Petra,

wenn Du drei Leute fragst, hast Du hinterher vier Meinungen.
Ich würde das saubere Futter einfach trocken lassen. Wenn man da etwas klebriges draufmacht, zieht es nur Staub an, hält ihn fest und geht bald wieder schwer. Und Staub hat man immer, spätestens beim Schmirgeln.

Ob der Spindelkopf ein Gewinde hat und das Futter aufgeschraubt ist, kann ich auf den Bildern nicht erkennen. Vielleicht ein Bild von der Stirnseite zeigen? Oder einen erfahrenen Kollegen fragen, der sich damit auskennt und mal draufschaut?

Mit zarten Versuchen lässt sich der Flansch nicht lösen. Falls doch, hast Du ein anderes Problem, weil er sich samt Futter und Werkstück unbeabsichtigt lösen könnte. Aber auch nicht mit Gewalt drangehen, es sieht so aus, als wäre da noch eine Ablaufsicherung dran, die ein versehentliches Lösen verhindert. Vielleicht meldet sich noch Jemand aus dem Forum, der da mal einen erfahrenen Blich drauf wirft.

Gruß Reinhard
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mascheck
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Re: Drechselbank verstehen und zerlegen

Beitrag von mascheck »

Ein Drei-Backenfutter ist für Holzarbeiten überhaupt nicht tauglich! Das kannst du gleich zur Seite legen.

Der Flansch muss runter. Dann hoffe mal, dass darunter ein M33 DIN 800 Gewinde zum Vorschein kommt.

Gruß Martin

Ich kann alles, bloß nix richtig :-L
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chrilu
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Re: Drechselbank verstehen und zerlegen

Beitrag von chrilu »

Servus

Ich versuch mal eine Bestandsaufnahme.
Die Maschine erscheint mir aus verschiedenen Teilen zusammengestückelt zu sein, es wurde verwendet was da war.
Der Reitstock stammt von einer alten Drehmaschine, er wurde aufgedoppelt, da wurde Guß mit Stahl verschweißt, ob das auf dauer gut geht wissen nur die Götter.
Der Spindelstock hat eine Türe, da könnte man sehen wie der aufgebaut ist wenn du sie öffnest.
Der Flansch ist entweder mit einem Gewinde befestigt, ich vermute aber eher bei der Herangehensweise, dass da eine Keilnut in der Welle ist und das Ganze mit einer Madenschraube fixiert ist.
Dein Dreibackenfutter ist maximal für Langholzarbeiten brauchbar, fette es ein und stell es weg.
Du solltest auf jeden Fall versuchen den Flansch zu entfernen um zu sehen welche anderen Optionen für Spannmöglichkeiten du hast.
Als Gegenlager für die Handauflage dient ein Holzklotz, wie wird die Handauflage fixiert?
Für den offenen Riementrieb solltest du in jedem Fall eine Abdeckung anfertigen.
Sonst würde ich nichts in diese Maschine investieren dafür ist die Basis einfach nicht ausreichend.

In ein Spannfutter kannst du getrost investieren, aber mit M 33 und eventuell mit Adapter, das kannst du später dann weiter verwenden.
Liebe Grüße aus Österreich

Christian

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beaune
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Re: Drechselbank verstehen und zerlegen

Beitrag von beaune »

Vielen Dank für eure Antworten!

Ich habe noch weitere Fotos gemacht.
Handauflage
Handauflage
20230314_161440.jpg (78.52 KiB) 4397 mal betrachtet
Befestigung mit Hartholzklotz und Sterngriff
Flansch von vorn
Flansch von vorn
20230314_161238.jpg (75.25 KiB) 4397 mal betrachtet
Spindelkasten
Spindelkasten
20230314_161031.jpg (85.85 KiB) 4397 mal betrachtet
Die Welle hat 3 cm
beaune
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Re: Drechselbank verstehen und zerlegen

Beitrag von beaune »

Wie funktioniert das mit diesem Ring zwischen Flansch und Spindelkasten? Der hat 2 Imbusschrauben aber was bewirkt der Ring eigentlich und wäre es hilfreich für das Entfernendes Flansches, wenn der Ring lose wäre?
20230314_162718.jpg
20230314_162718.jpg (59.94 KiB) 4387 mal betrachtet
Keilnut zur Flanschbefestigung müsste man ja von vorne sehen. Tut man aber nicht.
beaune
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Re: Drechselbank verstehen und zerlegen

Beitrag von beaune »

chrilu hat geschrieben: 14.03.2023 - 13:57:49
Für den offenen Riementrieb solltest du in jedem Fall eine Abdeckung anfertigen.
Sonst würde ich nichts in diese Maschine investieren dafür ist die Basis einfach nicht ausreichend.
Da ist eine Holzabdeckung drüber (man erahnt sie auf dem ersten Bild), ich dachte, die brauche ich ja nicht zu knipsen. :mrgreen:

Ich will (und kann) ja auch nicht groß investieren. Aber manchmal ist der Spatz in der Hand besser als die Taube auf dem Dach. Und selbst wenn der etwas gerupft ist, solange er fliegen kann, kann er auch Spaß haben. Und Langholz ist ja schon mal ein Anfang. Da kann man auch schon nette Sachen machen. :-)
Olive, 11 cm Höhe, 2006 auf Metabo-Drechselvorrichtung entstanden
Olive, 11 cm Höhe, 2006 auf Metabo-Drechselvorrichtung entstanden
20230314_165529.jpg (139.77 KiB) 4351 mal betrachtet
Kobold
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Re: Drechselbank verstehen und zerlegen

Beitrag von Kobold »

Hallo Petra,

wie es ausieht, hat diese Maschine keinen ordentlichen Spindelkopf mit Gewinde. Eine Bohrung mit einem Kegel, in den man einen Mitnehmer einsetzen könnte, hat sie auch nicht. Dadurch werden die Verwendungsmöglichkeiten stark eingeschränkt.

Zeig mal ein Bild von dem Futter. Wenn es ein handelsübliches 3-Backen-Futter ist, wie es die Metaller benutzen, raspelt man sich damit nur die Finger blutig. Oder das Werkstück fliegt raus, weil sich die schmalen Backen im Holz eindrücken und den Halt verlieren.

Der Ring zwischen Flansch und Spindelkasten ist vermutlich dafür zuständig, die axialen Kräfte aufzunehmen, damit sich die Spindel nicht in den Lagerböcken nach links bewegt.

Mit der Keilnut hast Du Recht: Die würde man sehen. Sie dient aber nicht der Befestigung, sondern zur Übertragung von Drehmomenten. Der Flansch ist vermutlich aufgepresst und wird durch einen Gewindestift gesichert. Auf dem ersten Bild kann man so etwas erkennen.

Insgesamt befürchte ich, Du hast mit dieser Maschine wahrscheinlich nicht das ganz große Los gezogen. Aber man kann damit Erfahrungen sammeln um zu erkennen, was man wirklich braucht.

Gruß Reinhard
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beaune
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Re: Drechselbank verstehen und zerlegen

Beitrag von beaune »

Kobold hat geschrieben: 14.03.2023 - 17:03:54
...wie es ausieht, hat diese Maschine keinen ordentlichen Spindelkopf mit Gewinde. Eine Bohrung mit einem Kegel, in den man einen Mitnehmer einsetzen könnte, hat sie auch nicht. Dadurch werden die Verwendungsmöglichkeiten stark eingeschränkt.
Der Vorbesitzer hatte den Mitnehmer in dem Backenfutter eingespannt.

Zeig mal ein Bild von dem Futter. Wenn es ein handelsübliches 3-Backen-Futter ist, wie es die Metaller benutzen, raspelt man sich damit nur die Finger blutig. Oder das Werkstück fliegt raus, weil sich die schmalen Backen im Holz eindrücken und den Halt verlieren.
Mir schwant Böses! Ein Bild mache ich später, gerade kann ich nicht.

Der Ring zwischen Flansch und Spindelkasten ist vermutlich dafür zuständig, die axialen Kräfte aufzunehmen, damit sich die Spindel nicht in den Lagerböcken nach links bewegt.
Den müsste ich ja dann lassen können.

Mit der Keilnut hast Du Recht: Die würde man sehen. Sie dient aber nicht der Befestigung, sondern zur Übertragung von Drehmomenten. Der Flansch ist vermutlich aufgepresst und wird durch einen Gewindestift gesichert. Auf dem ersten Bild kann man so etwas erkennen.
Aufgepresst? Bekommt man (ich) sowas überhaupt gelöst?

Insgesamt befürchte ich, Du hast mit dieser Maschine wahrscheinlich nicht das ganz große Los gezogen. Aber man kann damit Erfahrungen sammeln um zu erkennen, was man wirklich braucht.
*Schnief....*
Zuletzt geändert von beaune am 14.03.2023 - 18:04:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Argus
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Re: Drechselbank verstehen und zerlegen

Beitrag von Argus »

die Verkabelung sollte sich ein Elektriker anschauen.
Ich denke, dort auf dem Bild, wo ich die Pfeile angebracht habe,.
.
e-Kasten1.jpg
e-Kasten1.jpg (56.25 KiB) 4283 mal betrachtet
.
sehe ich blanke Klemmen an den Kabeln. Die Kabel selbst hängen da luftverdrahtet dicht neben der drehenden Welle.
Wenn ichs richtig sehe, gehen die Kabel zu den Anlauf bzw. Betriebskondensatoren und führen Spannung.
Wenn dem so ist, dann wäre es gefährlich und fahrlässig.

Gruß Frank
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chrilu
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Re: Drechselbank verstehen und zerlegen

Beitrag von chrilu »

beaune hat geschrieben: 14.03.2023 - 16:34:37
Wie funktioniert das mit diesem Ring zwischen Flansch und Spindelkasten? Der hat 2 Imbusschrauben aber was bewirkt der Ring eigentlich und wäre es hilfreich für das Entfernendes Flansches, wenn der Ring lose wäre?
Keilnut zur Flanschbefestigung müsste man ja von vorne sehen. Tut man aber nicht.
Servus

Keilnut kann auch nur von einer Seite eingebracht sein.
Aber es ist keine Gewinde sichtbar.
Es kann zur Verdrehsicherung auch ein Kegelstift drin sein, das würdest du an zwei gegenüber Löchern mit Unterschiedlichen Durchmessern erkennen.
Der Stellring ist zwar nicht üblich aber er wird als Distanzring für die Lager verwendet.
Als Lager sind da sehr wahrscheinlich einfache Rillenkugellager drin.
Liebe Grüße aus Österreich

Christian

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Phantom
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Re: Drechselbank verstehen und zerlegen

Beitrag von Phantom »

Hallo Petra,

ich hab heut den ganzen Nachmittag mit mir gehadert, ob ich meinen Senf dazu geben soll oder nicht. Ich bin keiner, der um den heißen Brei rumredet oder irgendwas beschönigt. Darum macht ich ich kurz und hart: Das Ding gehört auf den Schrott, jeder Cent ist da vergebene Liebesmühe.

Gründe:

1. Dir fehlen vernünftige Aufnahmen, weder ist ein Morsekonus, noch ein Gewinde vorhanden, das auch nur annähernd Standart ist.
2. Ein 3 Backenfutter taugt nicht zum Drechseln, da es ersten gefährlich werden kann (man kann sich verhaken), noch hält es das Holz richtig.
3. Lagerung: Ich seh da nur ganz dünne Lägerchen, zum Drechseln brauchst du aber Lager, die Kräfte aufnehmen können (sowohl axial beim Spannen, als auch Unwuchten). Die Kontermuttern an der Welle sind erstmal eines: Pfusch.
4. Auch wenn die Lagerung passt, der dünne Blechkasten mit den grottigen Schweißnähten wird dir nicht die Stabilität bieten, die eine Drechselbank braucht, um die nötigen Kräfte aufzunehmen und dabei noch die Spitzen Fluchten lassen.
5. Die Elektrik sieht ebenfalls nur nach einem aus: Lebensgefährlichen Pfusch.

Wo fängt man da an, wo hört man auf? Dabei haben wir jetzt den ganzen Rest noch gar nicht betrachtet: Kommt man auf vernünftige Drehzahlen? 3 Stufen sind nicht der Hit, wenn nicht noch ein FU oder ähnliches verbaut ist. Wie sieht der Reitstock aus? Abenteuerlich ja, könnte funktionieren, muss nicht.

Was ich mir allerdings vorstellen könnte nach etwas Umbau: Eine gute Schleif-/Poliermaschine könnte da durchaus daraus werden.
wattsi
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Re: Drechselbank verstehen und zerlegen

Beitrag von wattsi »

Kommt noch der Motor dazu: Wechselstrommotor mit Hilfskondensator....
Wenn man die Drehmomentkurve davon mit der eines Drehstrommotors vergleicht, ist der Nachteil leicht zu erkennen: Geringes Drehmoment im Anlauf. Das bedeutet dass bei höherer Belastung die Drehzahl deutlich abnimmt und er blockiert. Ich kenne das, weil ich ebenfalls mit einem Wechselstrommotor angefangen habe. Also mal einen dickeren Spahn beim Vordrechseln ist nicht. Ich habe dann umgebaut, Drehstrom mit FU, ca. 200€.
Kein drehbarer Spindelstock, ein weiterer Nachteil, usw....
Habe etwas Geduld, warte auf eine gebrauchte DB. Da ist oft viel Zubehör dabei, und Du kannst sofort sinnvoll damit arbeiten.

Wolfgang
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SteffenM
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Re: Drechselbank verstehen und zerlegen

Beitrag von SteffenM »

Guten Abend Petra,

die Maschine ist sicherlich besser als so ein Plastik-Alu-Teil aus dem Discounter. Der Konstrukteur dieser Maschine wird mit ihr gearbeitet haben - das sollte dir also auch gelingen.

Ich befürchte allerdings, dass damit nur Langholzarbeiten möglich sind, weil das einseitige Einspannen nicht funktionieren wird (bzw. mit dem vorhandenen Futter zu riskant wäre). Für Kerzenständer reicht es aber. Also lass dich nicht entmutigen und fange damit an.

Vorher sollte aber mal jemand auf die Kabel draufsehen. Wahrscheinlich sind die so starr, dass die blanken Stellen weder die Welle, noch das Gehäuse berühren, aber riskieren würde ich da trotzdem nichts.

Geld würde ich aber nicht investieren. Vielleicht gelingt es dir auch, die Maschine weiterzuverkaufen und eine andere Einsteigerbank zu erwerben.
Hier im Forum macht dir vielleicht sogar jemand einen Freundschaftspreis.

Schöne Grüße!
Steffen
Oglinchen
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Re: Drechselbank verstehen und zerlegen

Beitrag von Oglinchen »

Huhu Petra
Lass dich nicht entmutigen
Die Welle sieht zwar abenteuerlich aus, aber bestimmt nicht verloren.
Im Gehäuse rechts an der Welle scheint ein Rest Kerbverzahnung zu sein,
also selbstgefertigt, evtl. aus einer Antriebswelle vom Auto.
An dem kleinen Flansch sind Schrauben zu sehen, die halten vermutlich das ganze auf der Welle fest.
Vermutung: Die mittlere Bohrung des grossen Flansches wurde mit einem Stopfen verschlossen
und der kleine dann von hinten eingeschraubt etc. Und das ganze dann auf die Welle geschraubt.
So eine ähnliche Konstruktion hab ich schonmal gesehen.
Da sollte auf jeden fall mal ein Metaller drüberschauen, das ist immer besser als Bilder.
Die Elektrik überarbeiten lassen(wie schon gesagt)
Das 5mm Stahlblech sollte stabil genug für einfache Arbeiten sein :mrgreen: die Billigbänke kommen mit 0,7mm aus.

Gruss und viel Erfolg, Oggi
Deutsch ist einfach:
Umfahren ist das Gegenteil von Umfahren.
beaune
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Re: Drechselbank verstehen und zerlegen

Beitrag von beaune »

Der Garten hat mich wieder ausgespuckt.

Euch allen vielen lieben Dank für eure ehrlichen Worte , auch wenn es etwas schmerzlich für mich war, der Wahrheit ins Gesicht blicken zu müssen. :heul
Da ich mir überhaupt keine finanziellen Sprünge leisten kann und man auch im Fiat Autofahren lernen kann, werde ich es jetzt einfach so belassen, nichts mehr auseinander bauen und überhaupt mal üben, die Eisen richtig anzusetzen. Mit der Zeit werde ich dann klarer sehen, was machbar ist und was nicht.

Das Futter hat mich auch noch geärgert: als ich es gereinigt wieder zusammen gebaut habe, stellte ich fest, dass der zweite Satz Backen nicht gut läuft, sondern stramm teilweise hängen bleibt. Also auch Schrott... :-W
Kobold hat geschrieben: 14.03.2023 - 17:03:54
Zeig mal ein Bild von dem Futter. Wenn es ein handelsübliches 3-Backen-Futter ist, wie es die Metaller benutzen, raspelt man sich damit nur die Finger blutig. Oder das Werkstück fliegt raus, weil sich die schmalen Backen im Holz eindrücken und den Halt verlieren.
20230318_180226.jpg
20230318_180226.jpg (115.97 KiB) 3521 mal betrachtet
Viele Grüße und euch ein schönes Wochenende! Petra
Phantom
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Re: Drechselbank verstehen und zerlegen

Beitrag von Phantom »

Kobolds Befürchtung trifft hier auch komplett zu: Ungeeignet und gefährlich zum Drechseln.
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Georg_BY
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Re: Drechselbank verstehen und zerlegen

Beitrag von Georg_BY »

Hallo,

vielleicht solltest dir mal die Erklärungen zu Spannfutter von Martin Adomat anschauen.
Guckst du hier: https://www.youtube.com/watch?v=QXceYTjj7Tk

Erklärt gleich zu Beginn die Ablehnung bezüglich Drehfutter.
Gruß Reiner (Schorsch)
(Mittelbayerischer Drechslerstammtisch)
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Re: Drechselbank verstehen und zerlegen

Beitrag von GentleTurn »

beaune hat geschrieben: 18.03.2023 - 18:25:04
Das Futter hat mich auch noch geärgert: als ich es gereinigt wieder zusammen gebaut habe, stellte ich fest, dass der zweite Satz Backen nicht gut läuft, sondern stramm teilweise hängen bleibt. Also auch Schrott...
Moin,

ich schliesse mich den Vorschreibern an: Mit DEM Futter würde ich nichts drechseln.
Liebe Grüße, Martin.

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Re: Drechselbank verstehen und zerlegen

Beitrag von Argus »

zum Metallfutter, hier --> https://youtu.be/N2oJNiOVHuc
kann man bei Min 12:30 sehen, wie es funktioniert

Gruß Frank
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Re: Drechselbank verstehen und zerlegen

Beitrag von GentleTurn »

Argus hat geschrieben: 22.03.2023 - 22:14:17
zum Metallfutter, hier --> https://youtu.be/N2oJNiOVHuc
kann man bei Min 12:30 sehen, wie es funktioniert
Frank,

okay, mit Reitstockunterstützung geht sicher was. Hab' mich mal durch den Film gezappt. Bei der Reduzierhülse ab https://youtu.be/N2oJNiOVHuc?t=643 habe ich allerdings schon so meine Bedenken bezüglich Know Hoff des Herren. Wenn er die Schraube festzieht - dieses Wackeln und dann das Knacken... https://youtu.be/N2oJNiOVHuc?t=729
Uff. Nun denn, andere Geschichte. :peace
Liebe Grüße, Martin.

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Re: Drechselbank verstehen und zerlegen

Beitrag von Argus »

GentleTurn hat geschrieben: 23.03.2023 - 14:13:41
okay, mit Reitstockunterstützung geht sicher was.
Das ist ja Teil des Problems, der Reitstock lag irgendwie schon an, aber da die Backen wohl nicht so fest halten, konnte der Reitstock keine Wirkung entfalten. Beim verhaken hat sich dann das Werkstück etwas ins Backenfutter geschoben und danach seitlich heraus gedreht
Wenn er die Schraube festzieht - dieses Wackeln und dann das Knacken...
ja, das Video gehört nicht zu seinen Glanztaten, das merkte man schon vorher beim abziehen der Welle (1:23) aber eine schöne Werkhalle hat er und ansonsten auch gute Holzbearbeitungsmaschinen. Drechseln kann er und sein Kanal lohnt sich auch

Gruß Frank

sorry fürs OT
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Re: Drechselbank verstehen und zerlegen

Beitrag von chrilu »

20230318_180226.jpg
20230318_180226.jpg (114.79 KiB) 2534 mal betrachtet
Sowas hab ich in 45 Berufjahren auch noch nicht gesehen.
Scheint das der Gute Mann das Futter auch selbst geschnitzt hat.
Eine Planspirale mit Spitzgewinde kann nicht gut gehen (Normal sind hier Flachgewinde)
Es kann täuschen auf dem Bild aber es sieht so aus als obe die Backen schräg nach innen Wandern beim anziehen.
Liebe Grüße aus Österreich

Christian

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Re: Drechselbank verstehen und zerlegen

Beitrag von RS-36 »

Hallo Petra,

also nochmals von mir was viele schon geschrieben haben, bevor da nicht eine Elektrofachkraft
die Elektrik dieser Maschine angeschaut hat bitte nicht mehr einschalten.

Ich bin eine mit über 40 Jahren Berufserfahrung, und diese Verdrahtung geht gar nicht!

Grüße

Ralf
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Re: Drechselbank verstehen und zerlegen

Beitrag von wolfgangsiegel »

das Wichtigste, was sie kann, hat die Maschine schon getan:
Petra zum Drechseln angeregt :peace

Ich hatte als Kind einen geschwindigkeitsgeregelten kleinen Motor auf Füßen, mit einer 8mm Welle, die auf der Seite rausstand.
So entstanden meine ersten Drechselerfahrungen ... in Holzklötze ein 8mm Loch gebohrt, aufgesteckt und mit der Raspel bearbeitet.
Das hat Freude gemacht!
Dagegen ist diese Bank "ein Wunder" und die ersten Drechselversuche sind doch klasse. :klatsch:


:-)
... möge es Glück bringen ...
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