Hallo ihr Lieben,
da ich hin und wieder mit Kunstharz arbeite und sich beim anschließenden Bearbeiten immer nochmal "offene Stellen" hervortun, habe ich mir eine Konstruktion gebaut, die es mir erlaubt, das Werkstück in nahezu jeder Position "waagerecht" zu positionieren, um beispielsweise nicht gefüllte Risse oder sichtbare Bläschen (Löcher) nachträglich zu verfüllen.
Anlass dazu war eine mächtige Schüssel, für die ich Reststücke einer Wildkirsche in dunklen Kunstharz goss (vielleicht gibt es nach Fertigstellung einen gesonderten Bericht darüber ). Da dieses Viech im Mörtelkübel nicht vakuumierbar war, haben sich innen- wie aussenseitig unzählige Bläschen im Kunstharz (und auch ein paar innere Risse im Holz) gehalten, die ich nachträglich zu verfüllen gedachte.
Aus meiner Anfangszeit mit der Parkside PDM600 hatte ich noch ein großes M18-Futter übrig, was mich auf die Idee brachte, dieses, mit Schlossschraube und Hebelverschluss, auf einer Achs-Konstruktion zu nutzen, um ein Werkstück darauf verschiedenst in Position bringen zu können - was mir letztlich gut gelungen ist .
Die Vorrichtung lässt sich natürlich nur an Werkstücken mit Rezess oder noch vorhandenem Spannzapfen nutzen.
Anbei ein paar Bilder, habt einen schönen Sonntag
Frank
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Auch mir kann mal was durchgehen
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Spannvorrichtung (Schraubstock) zur individuellen Bearbeitung
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Re: Spannvorrichtung (Schraubstock) zur individuellen Bearbeitung
hallo Frank,
generell liebe ich ja solche Konstruktionen und sehe sehr gern die Bilder dazu.
Aber zu Deinem Grundproblem, würde es nicht schneller gehen, wenn Du mit pastösem Kunstharz alle Löcher zugleich füllst? Bsw. gibt es pastös eingestelltes Epoxy, das kann man vertikal an Wände oder für Hohlkehlen mit dem Spachtel ziehen. Wenn man immer nur waagerecht arbeiten kann, muss man ja immer seine Abbindezeit abwarten und erneut anrühren, hat man dann auch mehr Abfall?
Gruß Frank
generell liebe ich ja solche Konstruktionen und sehe sehr gern die Bilder dazu.
Aber zu Deinem Grundproblem, würde es nicht schneller gehen, wenn Du mit pastösem Kunstharz alle Löcher zugleich füllst? Bsw. gibt es pastös eingestelltes Epoxy, das kann man vertikal an Wände oder für Hohlkehlen mit dem Spachtel ziehen. Wenn man immer nur waagerecht arbeiten kann, muss man ja immer seine Abbindezeit abwarten und erneut anrühren, hat man dann auch mehr Abfall?
Gruß Frank
"..Es ist von großem Vorteil, die Fehler, aus denen man lernen kann, recht frühzeitig zu machen.."
Sir Winston Churchill, britischer Politiker und Schriftsteller
* 30.11.1874, † 24.01.1965
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Re: Spannvorrichtung (Schraubstock) zur individuellen Bearbeitung
Hallo Frank,
von Leid und Freud des Verfüllens von Blasen (Löchern) und Rissen kann ich Dir ein Liedchen singen, das eigentlich einen eigenen Beitrag wert wäre .
Vielen Dank zuerst für den Tipp, pastösen Kunstharz kannte ich bisher nicht, es sei denn, Du meinst "normalen", der ans Ende seiner Topfzeit kommt .
Für Blasen (Löcher) und kleinere Riefen ist die Pastösität gut geeignet, für tiefere Risse und Löcher verwende ich jedoch gerne Epodex Pro Max (10cm Gießhöhe), weil dieses ca. 2 Tage braucht, um halbwegs fest zu werden. Damit hat es quasi Zeit genug, auch in tiefste Tiefen vorzudringen. Schon oft genug habe ich so eine Füllung bis Oberkante eingebracht, Feierabend gemacht, und bis zum nächsten Tag ist's so nachgesackt, als wär nix gewesen .
Als ein Beispiel habe ich Fotos einer Schale beigefügt, deren Risse ich - noch vor der Anfertigung meiner Spannvorrichtung - auf der Drechselbank eingespannt verfüllt habe. Gerade beim ersten Foto (Kringel) mangelte es vorne und hinten an einer Waagerechten, weswegen ich die Risse mit Heißkleber eingegrenzte und sichtbare Risse auf der Rückseite durch Abkleben sicherte.
Doch oft genug (= hier und auch bei anderen Stücken) ist das nicht ganz dicht, dann läuft das Kunstharz aus, schlimmstenfalls geht sogar ein Riss im Quektomillimeterbereich (also fürs menschliche, altersschwache Auge nicht sichtbar) bis auf die Rückseite durch und/oder es sucht sich seinen Weg wie Wasser alleine und tritt an den ungeahntesten Stellen aus. Dann ist dort Sauerei, abkleben nützt nix mehr, nur Eindämmen und abwarten bis zur Aushärtung.
Und selbst wenn da alles gut gegangen ist - ja - muss das Werkstück so lange eingespannt bleiben, bis das Harz so weit ausgehärtet ist, dass es nicht mehr laufen gehen kann. Dann mit dem 24er Raster der Spindel ein oder zwei Tacken weiter und das Ganze nochmal. So viel zum Thema "Leid" .
Die "Freud" ist, dass die Arbeit mit 6 (4+2) Gramm angemischtem Kunstharz, aufgezogen auf eine Spritze und Dröpje for Dröpje verabreicht mit der dünnstmöglichen Kanüle, auch etwas meditatives haben kann .
von Leid und Freud des Verfüllens von Blasen (Löchern) und Rissen kann ich Dir ein Liedchen singen, das eigentlich einen eigenen Beitrag wert wäre .
Vielen Dank zuerst für den Tipp, pastösen Kunstharz kannte ich bisher nicht, es sei denn, Du meinst "normalen", der ans Ende seiner Topfzeit kommt .
Für Blasen (Löcher) und kleinere Riefen ist die Pastösität gut geeignet, für tiefere Risse und Löcher verwende ich jedoch gerne Epodex Pro Max (10cm Gießhöhe), weil dieses ca. 2 Tage braucht, um halbwegs fest zu werden. Damit hat es quasi Zeit genug, auch in tiefste Tiefen vorzudringen. Schon oft genug habe ich so eine Füllung bis Oberkante eingebracht, Feierabend gemacht, und bis zum nächsten Tag ist's so nachgesackt, als wär nix gewesen .
Als ein Beispiel habe ich Fotos einer Schale beigefügt, deren Risse ich - noch vor der Anfertigung meiner Spannvorrichtung - auf der Drechselbank eingespannt verfüllt habe. Gerade beim ersten Foto (Kringel) mangelte es vorne und hinten an einer Waagerechten, weswegen ich die Risse mit Heißkleber eingegrenzte und sichtbare Risse auf der Rückseite durch Abkleben sicherte.
Doch oft genug (= hier und auch bei anderen Stücken) ist das nicht ganz dicht, dann läuft das Kunstharz aus, schlimmstenfalls geht sogar ein Riss im Quektomillimeterbereich (also fürs menschliche, altersschwache Auge nicht sichtbar) bis auf die Rückseite durch und/oder es sucht sich seinen Weg wie Wasser alleine und tritt an den ungeahntesten Stellen aus. Dann ist dort Sauerei, abkleben nützt nix mehr, nur Eindämmen und abwarten bis zur Aushärtung.
Und selbst wenn da alles gut gegangen ist - ja - muss das Werkstück so lange eingespannt bleiben, bis das Harz so weit ausgehärtet ist, dass es nicht mehr laufen gehen kann. Dann mit dem 24er Raster der Spindel ein oder zwei Tacken weiter und das Ganze nochmal. So viel zum Thema "Leid" .
Die "Freud" ist, dass die Arbeit mit 6 (4+2) Gramm angemischtem Kunstharz, aufgezogen auf eine Spritze und Dröpje for Dröpje verabreicht mit der dünnstmöglichen Kanüle, auch etwas meditatives haben kann .
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Re: Spannvorrichtung (Schraubstock) zur individuellen Bearbeitung
Hallo Frank,
zur Verarbeitung gibt es auch ein nettes video --> https://www.youtube.com/watch?v=c0LQM7WL98g
Hohlkehle ab Minute 5:11
Gruß Frank
ich meinte dieses hier --> https://nauticare.de/epoxid-harze/nauti ... 00000-020M
zur Verarbeitung gibt es auch ein nettes video --> https://www.youtube.com/watch?v=c0LQM7WL98g
Hohlkehle ab Minute 5:11
Gruß Frank
"..Es ist von großem Vorteil, die Fehler, aus denen man lernen kann, recht frühzeitig zu machen.."
Sir Winston Churchill, britischer Politiker und Schriftsteller
* 30.11.1874, † 24.01.1965
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Re: Spannvorrichtung (Schraubstock) zur individuellen Bearbeitung
Cool, vielen lieben Dank , das habe ich mir gleich mal auf die "bei Gelegenheit einzukaufen" Liste geschrieben .
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