Birnenbaum aufschneiden?

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KS-Holz
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Birnenbaum aufschneiden?

Beitrag von KS-Holz »

Seid gegrüßt!

Ich hab mich hier angemeldet, weil ich denke und hoffe, daß Ihr die richtigen Ansprechpartner für mein Anliegen seid.
Und zwar habe ich kürzlich einen Birnenbaum runtergenommen, die längsten Stücke sind 2,30 und 2,50 und schön gerade mit jeweils 23 cm Durchmesser (auf den ersten Blick beide Stücke astrein).

Nun habe ich demnächst einen Termin zum Aufschneiden (Sägegatter).

Birne wird doch größtenteils zum Drechseln verwendet? Ich möchte letztlich nicht reich dran werden, aber ein paar Mark würde ich am Ende gern daran verdienen. Deshalb meine Frage, in welchen Stärken ich Bretter/Bohlen daraus machen sollte, daß ich dafür Interessenten finde. In Videos hab ich gesehen, daß Drechsler das Holz in handliche Stücke gesägt und aufgespalten haben. Wie sind Eure Erfahrungen? Nehmt Ihr lieber Bretterware oder handliche Stücke?

In Sachen Trocknung hab ich mich ein wenig reingelesen. Denke, daß ich das hinbekommen werde.


Danke für Eure Antworten!
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Bernd Schröder
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Beitrag von Bernd Schröder »

Hallo Sven!
Da wirst Du sicher nicht dran reich werden...
Bei den Querschnitten würde ich fünf-stielig schneiden...
Herzbohle 70mm >> Anschließend Kern raustrennen >> ergibt Kanteln führ Pfeffermühlen
2x Hauptbohlen links und rechts mit 52mm >> Allgemeine Kanteln für diverse Projekte
Restliche Seitenware zöllig schneiden... >> Kleinteile

Da wird dann sicher ne Menge noch reißen (=Feuerholz) und was übrig bleibt kannst Du in
einigen Jahren nutzen/verkaufen.

Alternativ kannst Du die Teile auch so verkaufen und es gibt den einen oder anderen Drechsler, der frisch Schalen oder ... draus macht.
>> Solche Stämme habe ich gerade in der Holzboutique für so 40-60,-EU gesehen.
>> Wird aber sicher schwer Jemanden zu finden, der das bezahlt.

Besser Du verschenkst es unter der Auflage etwas zurück zu bekommen.
>> Eine Schale oder eine Pfeffermühle...
Mit besten Grüßen aus der Heide!
Bernd
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Geppetto
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Beitrag von Geppetto »

Hallo KS-Holz,

bei diesem Durchmesser würde ich das gar nicht erst zum Sägewerk bringen.
Weiß das Sägewerk schon von deinem Holz und den Maßen?

Ich würde das Holz so wie es ist anbieten. Entweder hier oder auf einer anderen Seite.

Dass das Holz noch ganz ist, ist aber ein großer Vorteil! Leider wird sehr viel Holz sofort
zu Brennholz verarbeitet. :heul

Hoffentlich habe ich dich nicht zusehr enttäuscht! Für einen solchen Baum wird es nämlich nicht
viel Geld geben.

Vor einiger Zeit habe ich einen Thread aus dem Blickwinkel eines Drechsler über dieses Thema gestartet.

viewtopic.php?t=44672&postdays=0&postorder=asc&start=0

Wo kommst Du denn her und wie viel hast Du dir dafür vorgestellt? Etwas Birnenbaum kann ich schon noch gebrauchen! :mrgreen:

Bild

Schöne Grüße
Pascal
KS-Holz
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Beitrag von KS-Holz »

Guten Morgen!

Komme aus dem Norden Brandenburgs (Wittstock). Mein Bekannter hat ein stationäres Sägewerk, die Stämme hab ich schon vor ein paar Tagen rübergefahren. Nur zwecks Termin hatte es noch nicht geklappt.

Bernd, vielen Dank! Klingt schon mal nicht schlecht. In 2-3 Jahren werd ich sehen, was draus geworden ist.

Insgesamt - also nach der Trocknung - hatte ich an 200- 250,- gedacht. Hab jetzt die letzten Tage mal bei Ebay vergleichen und wollte nicht ganz so ausverschämt sein. Wie gesagt, ist jetzt für mich auch Neuland.

Einen Apfelbaumstamm (1,20m lang und 38 cm Durchmesser) hab ich Ende letzten Jahres aufschneiden lassen. Sind 6 Bohlen (inkl. Herzbohle) zu je 50 mm Stärke geworden.
KS-Holz
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Beitrag von KS-Holz »

Insgesamt sind es etwa 0,25fm. Zwei Stämme von 2,30 bzw. 2,50 und noch 5 Stücke von etwas über einen Meter. Wenn`s am Ende 0,2 m³ sind, ist das wohl realistisch.
Wie gesagt, preislich hatte ich mich an Ebay orientiert, was da so verkauft wurde. Wenn es letztlich weniger ist, ist es auch nicht schlimm. Ist ja leider auch nicht so, daß das Holz sich allein zum Trocknungsplatz begibt und ich damit keine Arbeit habe.

Mir ging es erst einmal auch nur darum, zu erfahren, welche Größen ein Drechsler favorisiert.
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hopfenzupfer
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Birnbaum.....

Beitrag von hopfenzupfer »

Hallo zusammen,

ich denke auch mal dass die Preisvorstellung total an der Realität vorbeigeht.
Bei mir in der Ecke, (mittig in Bayern) hat sich der Brennholzpreis für solche
Dinge etabiliert. d.h. die beiden Stämme ergeben, da 0,2 fm x 1,66 (Umrechnungsfaktor fm/Ster)
ergibt ca 0,33 Ster Brennholz. Bei einem derzeitigen Preis von 60-70 € (Hartholz)
ergäben sich hier ein "Kaufpreis" von 20 bis 30 €!
Zu einem höheren Preis würde ich das auch nicht abnehmen....
Das ist meine Erfahrung in Sachen Drechselholzkauf.
VG

Hopfenzupfer Alfons
hopfenzupfer

Alfons
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Holzpeter
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Beitrag von Holzpeter »

Hallo Sven,

bei dem geringen DM würde ich die Stämme so auf 0,8-1 m ablängen und längs vierteln.
Anschließend die Enden versiegeln und min. 3-4 Jahre langsam trocknen lassen.
Dann schauen was und wie es gerissen ist und entsprechend zu Kanteln schneiden.

Oder Du schneidest gleich Kantel daraus und entfernst dabei den Kernbereich, so ähnlich, wie Bernd schon geschrieben hat.
Dann kannst du besser stapeln und es gibt evtl. weniger Risse.

Die Ausbeute wird wohl bei max 50% liegen - eher 30-40%.

Hölzerne Grüße
Peter :-)

P.S. Habe gerade mal in die Preisliste von meinem Holzhändler geschaut:
Schweizer Birnbaum, gedämpft und kammertrocken: 2550 EUR/m³
Dabei wird dann aber die Waldkante nur zur Hälfte aufgemessen und auch grobe Risse werden herausgerechnet.
„Wir haben diese Welt nicht von unseren Eltern geerbt, sondern nur von unseren Kindern geliehen.“
KS-Holz
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Beitrag von KS-Holz »

Ich merk schon, schneller Reichtum ist mit Holz nicht möglich. :-L
Nein im ernst, ist alles gut. Und die Antworten helfen mir wirklich weiter.

Danke für den visuellen Aufschnitt. Ich mach das immer ganz umständlich auf Papier. Kannst Du mir da ein Programm empfehlen, Martin?

Die Idee mit den Kanteln gefällt mir sehr gut. Allein schon, weil ich so Lagerplatz spare.
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Bernd Schröder
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Beitrag von Bernd Schröder »

Hi!
Der Vorschlag von Holzpeter ist nicht schlecht...
Bandsäge und über kreuz schneiden...
@Holzpeter
Schweizer Birnbaum = Elsbeere
Oder?

Preislich würde ich mal in den Holzboutiquen forschen...
http://www.zubels-shop.com/epages/62501 ... s/15031201

12x12x6cm für 2,90EU fehlerfrei und versiegelt...
...da bleibt nichts für für das Holz bei der vielen Arbeit.
Mit besten Grüßen aus der Heide!
Bernd
schwammerlschnitzer
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Beitrag von schwammerlschnitzer »

Ich würde für das Holz nicht mehr wie den Brennholzpreis ausgeben. Das meißte an der Sache verdiehnt der Säger, der rechnet den vollen Kubikmeterpreis fürs sägen. Mit 10 - 15.- € ist das Holz genug bezahlt. Bei uns bekommt man sowas geschenkt.
Walter
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Holzpeter
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Beitrag von Holzpeter »

Hallo Bernd,

unter der Bezeichnung "Schweizer Birnbaum" oder "Waldbirnbaum" werden üblicherweise Elsbeere, Speierling oder Birne verkauft.
Zumindest im gedämpften Zustand sind diese Hölzer makroskopisch nicht zu unterscheiden.
Manchmal ist die Rinde noch dran. Dann kann man es evtl. näher bestimmen - ist aber auch schwierig.

Hölzerne Grüße
Peter :-)
„Wir haben diese Welt nicht von unseren Eltern geerbt, sondern nur von unseren Kindern geliehen.“
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