Grünholzrohlinge mit Kieselgel trocknen?!

Allgemeine Themen rund ums Holz

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Helmuth
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Grünholzrohlinge mit Kieselgel trocknen?!

Beitrag von Helmuth »

Hallo,

diesen Vorschlag habe ich gerade in einem Video gesehen und es scheint mir eine gute Idee zu sein. Hat das schonmal jemand probiert?

https://de.wikipedia.org/wiki/Kieselgel

http://www.ebay.de/itm/2-kg-Silica-Gel- ... 2548.l4275

In der Quelle meinte der Typ, binnen 24 Stunden sei ein Rohling mit 1 Zoll Wandstärke trocken genug zum Schleifen und Finishen. Und das völlig ohne reißen, weil das hygroskopische Material die Feuchtigkeit schnell und v.a. gleichmäßig rauszieht.

Orginalquelle: https://www.facebook.com/10000807823600 ... 145771108/

Zu schön & einfach, um wahr zu sein?

Beste Grüße,

Helmuth
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Ralph
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ok

Beitrag von Ralph »

Hallo Pit,
Zu schön & einfach, um wahr zu sein?

Versuch macht klug. Probier es mal aus, wäre ja eine schöne Geschichte....

Ich persönlich befürchte, dass das nicht klappt, weil es einfach zu schnell geht.
Und eines gebe ich zu bedenken: woher diese Eile? Warum etwas beschleunigen, was man ganz relaxt durch Warten auch erreicht?

Gefallen würde mir bestenfalls das mit der Regenerierbarkeit ( im Unterschied zu zB Alkoholtrocknung)

:-) und frohes Schaffen
:-)

Ralph (Exilbayer)
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Helmuth
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Beitrag von Helmuth »

Hi Ralph!
Versuch macht klug.
Sehe ich auch so, ich habe mir mal 3 kg bestellt. Allerdings von dem farblosem Gel, da die Inhaltsstoffe des Farbindikators nicht ganz unbedenklich sind (besonders der blaue: Cobalt(II)-chlorid).

Wie nass oder trocken das Zeug ist, kann man ja durch einfaches wiegen rausfinden.

Ich werde berichten.

Beste Grüße,

Helmuth
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Wolff
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Beitrag von Wolff »

Hallo Helmuth,
hat Dein Versuch mit dem Kieselgel schon nein Ergebnis gebracht?
Mit freundlichen Grüßen
Adalbert
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Wolli
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Beitrag von Wolli »

Wolff hat geschrieben:
Hallo Helmuth,
hat Dein Versuch mit dem Kieselgel schon nein Ergebnis gebracht?
Mit freundlichen Grüßen
Adalbert
Hallo Helmuth,

auch mich würde das Ergebnis deines Versuches sehr interessieren!

Viele Grüße
Wolfgang
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Helmuth
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Beitrag von Helmuth »

Die Kiste steht noch orginalverpackt in der Werkstatt.
Hatte bisher noch keine Zeit zum Testen, habe das aber nächste Woche vor.

Liebe Grüße,

Helmuth
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Tüftler
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Beitrag von Tüftler »

Hallo Helmuth,

Die Idee ist nicht schlecht. Aber Vorsicht, wenn du das Zeug wieder trocknen willst!
Das ist das gleiche Zeug, welches in den Trockensäcken für Autos enthalten ist. Ist es blau, ist es trocken, ist es rosa, ist es nass. Wenn es nass ist, legt man es, laut Hersteller für fünf min bei 800 Watt in die Mikrowelle.
Genau so habe ich es gemacht. Mikro auf 800 Watt gestellt, den Sack rein gelegt und vorsichtshalber nur drei Minuten eingestellt. Nachdem die Mikro fertig war, habe ich sie geöffnet, im gleichen Moment zerlegte es den Trockensack und mir schossen 1000de extrem heiße Kügelchen entgegen. Gott sei dank hatte ich meine Brille auf. Ich hatte überall, wo mich die Dinger trafen, kleine puktuelle Verbrenungen. Da ich barfuß war, war es zwischen den Zehen, wo die Dinger hängen geblieben sind, schlimmer.
Ich hatte darauf hin den Rest von dem Zeug zum Gesundheitsamt geschickt. Raus gekommen ist jedoch nichts.
Ich wollte dir jetzt keine Angst machen, aber sei bitte vorsichtig damit. Man kann das Zeug übrigens auch im Ofen trocknen.

Gruß,
Tüftler
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Günther 250
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Beitrag von Günther 250 »

@ Helmut
So wie Du schreibst, in einem Tag trocken genug zum schleifen.Also nur die Oberfläche.
Schnell trocknen und nicht reißen geht nicht.Nur wenn Holz langsam und gleichmäßig trocknet wird nichts passieren.
@ Tüftler
Schau Dir den Link vom Helmut von Wikipedia an.
Stichwort Regenerieren.Eindeutiger kann man nicht warnen.

Gruß Günther
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Tüftler
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Beitrag von Tüftler »

Hallo Günther,

Ich bin mit dem Artikel in Wikipedia vertraut. Aber wenn ich mir so ein Produkt kaufe (kein Chinaschrott), wie ich es getan habe und noch dazu ein zulässiges Zeichen für geprüfte Sicherheit drauf ist, muss ich davon ausgehen, das die Gebrauchsanweisung auch so stimmt. Zudem habe ich das Produkt 3 statt 5 min in der Mikrowelle gelassen. Ich möchte nicht wissen, was nach 5 min passiert währe.
Es war nur ein Warnhinweis, was passieren kann.

Gruß,
Tüftler
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Günni´s Welt
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Beitrag von Günni´s Welt »

zu meiner aktiven Laborzeit (ist schon fast 40 Jahre her) haben wir das blaue Kieselgel zum trocknen von empfindlichen Produkten im Vakuumexikator benutzt. Wenn es verbraucht war (Rosafärbung) haben wir das Kieselgel im Trockenschrank bei 80°-90°C regeneriert (meistens über Nacht). Das sollte auch im Backofen funktionieren.
In der Mikrowelle würde ich das Zeuge mehrmals max. 1 bis 2 Minuten behandeln. Zwischendurch immer abkühlen lassen.

Liebe Grüße
Günni
Holz macht glücklich
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Helmuth
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Beitrag von Helmuth »

So, das Experiment läuft.

Habe 3 Dosenrohlinge aus einem feuchten Stamm gedrechselt und danach gewogen.

Einer liegt in der Sonne, einer in einer Papiertüte mit Spänen und einer in einer Plastikdose mit Kieselgel.

Das Kieselgel, das nicht in die Dose gepasst hat, liegt auf Küchenrollenpapier auf einem Backblech in der Sonne, damit ich morgen garantiert trockenes Gel habe (das eingeschweißte und orginalverpackte, welches ich heute benutzt habe, war geringfügig schwerer, als es sein sollte).

Morgen Mittag wird wieder gewogen. Bilder folgen.

Bin gespannt,

Helmuth
Grissianer
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Beitrag von Grissianer »

Hallo
Da wirst du Pech haben. Das Zeug ist so Wasseranziehend dass es dir Wasser aus der ganz normalen Umgebungsluft ansaugt. Wenn du das Wasser aus den Kügelchen wirklich raus krigen willst dann muss es auf ein Backblech und ab in den Ofen. Wieviel Temperatur kann ich dir nicht genau sagen aber so zwischen 70 und 100 Grad werdens schon sein sollen.
Ich habe auch so einen Filter an der Überwachung der Treibstoff Tanks und bei den Kügelchen dauert es so in Durchschnitt ein Jahr dann müssen sie gewechselt werden. Die sind aber immer im Trockenen und sind nur dazu da die Restfeuchtikeit aus der ganz normalen Umgebungsluft heraus zu ziehen.
Gruß Anselm
Was ich mir nicht zutraue werde ich niemals lernen!!
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Helmuth
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Beitrag von Helmuth »

Hallo Anselm,

das wird das Experiment zeigen, deshalb mache ich es ja.
Wissenschaft ist das, was Wissen schafft... ;-)

Was bisher geschah:

Mittelstück aus einem vor 2 Monaten geschlagenem Stämmchen geschnitten
Bild

Rinde ab
Bild

3 fast gleichgroße Stücke
Bild

grob ausgehakt, gewogen und beschriftet
Bild

die magische Substanz...
Bild

...von der Tüte befreit und zusammen mit dem Holz in die Dose
Bild

Nach dem Schütteln war das Holz vollflächig bedeckt.

Morgen geht es weiter.

Gruß, H.
Grissianer
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Beitrag von Grissianer »

Hallo Helmut
Natürlich finde ich dein Experiment super mach weiter wir können nur alle was lernen.
Das mit dem Pech bezog sich nur auf dem übeschüssigem Rest der Kügelchen aber das ist wol auch Teil des Experiments und morgen sind die Kügelchen leichter und ich werde eines besseren belehrt.
Gruß und :danke: dass du uns teilhaben lässt
Anselm
Was ich mir nicht zutraue werde ich niemals lernen!!
Cello
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Beitrag von Cello »

Hallo Helmuth,

Der einfachste Versuch,
den man selbst durchführt,
ist besser als der schönste Versuch,
den man nur sieht.


(Michael Faraday)

Faraday hat's gewusst.

Gruß
Cello
Vertraue den Aussagen im Internet niemals blind. (Marcus Aurelius)
nach Jan Lipowski


www.touch-wood.de

https://www.youtube.com/results?search_ ... essau_wood
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Helmuth
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Beitrag von Helmuth »

Saalfeld, High Noon. 24 h sind vergangen. Der Moment der Abrechnung.

Dose A wurde im Backofen mehrere Stunden bei ca. 120 Grad Celsius getrocknet.
Gewichtsverlust 22%.

Dose B wurde zusammen mit Spänen in eine Papiertüte gesteckt.
Gewichtsverlust 3%.

Dose C wurde zusammen mit mit einem Pfund Kieselgel (welches nicht vollständig trocken war) eingepackt.
Gewichtsverlust 25%.

Bild

Qualitätskontrolle Boden:
Bei Dose A und C zeigt der (ziemlich dicke) Boden Risse. Bei C mehr als bei A.

Bild

Aber innen ist nur Dose A (Backofen) gerissen:

Bild

Zwischenfazit: Das Kieselgel zieht die Feuchtigkeit extrem schnell aus dem Holz.
Bei einem Längsholzobjekt mit ungleichmäßiger Wandstärke zeigen sich dabei im ersten Versuch Risse.

Nächstes Versuchsobjekt Esche Querholz. Habe schnell einen Schalenrohling gemacht und gewogen. 399 g Startgewicht. Wandstärke unterhalb des Randes ca. 10 mm, Boden ca. 15 mm.

Bild

Ab in einen 8 Liter Suppentopf...

Bild

... und 2 kg Kieselgel dazu.

Bild

Die Uhr läuft. In 24 h wird wieder gewogen und begutachtet.

Hier noch die Trockenanleitung des Herstellers:

Bild

Ich habe das Zeug in dünnen Schichten auf mehrere Backbleche verteilt und ca. 45 Minuten bei gemessenen 117 Grad Celsius getrocknet. Danach fühlte es sich sehr trocken an und hat "beim Umrühren" deutlich mehr gestaubt, als vorher. Keine Ahnung, ob es nun völlig trocken oder nur ziemlich trocken war. Offensichtlich trocken genug, um massiv Wasser aus dem Holz zu ziehen.

Die 2 kg im Topf können theoretisch 400 ml Wasser aufnehmen. Mal schauen, ob morgen von der Schüssel noch etwas übrig ist. :-L

Grüße an alle Interessierten,

Helmuth
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Wolli
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Beitrag von Wolli »

Super interessant - bitte weitermachen !
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Helmuth
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Beitrag von Helmuth »

Jawohl, gern!

Habe gerade nochmal alles Kieselgel in den Ofen geschoben. Schale bisher rissfrei.

Dann kam meine Frau nach Hause und sprach mit leuchtenden Augen: "Oh, Du bäckst!?"
Ich nicke. Sie nimmt ein Holzstäbchen, öffnet den Ofen und prüft vorfeudig die Konsistenz vom Kuchen.

Das Gesicht... unbezahlbar... :-L

Gruß, H.
Günther 250
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Beitrag von Günther 250 »

Hallo Helmuth
Das was Du da benutzt ist kein Kieselgel.
Das würde auch für ein Katzenklo gehen.
Die Bezeichnungauf dem Etikett sagt es doch:gefüllt mit ungiftigem Naturmaterial.
Gruß Günther
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Helmuth
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Beitrag von Helmuth »

Hallo Günther,

danke für die zutreffende Anmerkung. Nach detailliertem lesen der Kommentare hier
https://www.amazon.de/DRYPAK-Trockenmit ... B009IZX0JG
bestätige ich, dass die Produktbezeichnung unzutreffend ist.

Frage: "Beinhaltet das 1kg paket reines silikagel(kieselgel/siliciumdioxid)? oder ist es ein anderes trockenmittel?"

Der Verkäufer schreibt dazu: "Allgemein: Das Mineral Montmorillonit ist ein häufig vorkommendes Schichtsilikat mit der chemischen Zusammensetzung ~(Al1,67Mg0,33)[(OH)2|Si4O10] Na0,33(H2O)4. Es kristallisiert im monoklinen Kristallsystem und entwickelt nur mikroskopisch kleine, nadelige Kristalle, die gewöhnlich kompakte, massige Aggregate bilden.
In unserem Fall sind die Hauptbestandteile Siliciumoxid und Aluminiumoxid (SiO2, Al2O3)." (?)

Das ist offensichtlich das Gleiche, wie Silikatstreu: :-L

"Eine vergleichsweise junge Variante der Katzenstreu ist Silikatstreu. Kleine Kügelchen oder Kristalle aus natürlichem Kieselgel nehmen Flüssigkeiten binnen Sekunden auf und schließen sie samt möglicher Gerüche zuverlässig ein. Silikatstreu ist in frischem Zustand besonders leicht. Die Streu kann sehr lange im Katzenklo verbleiben, trotzdem bleibt die Toilette für die Katze fühlbar sauber und den Menschen belästigen keine unangenehmen Gerüche. Silikatstreu bildet keine Klumpen, das stark feuchtigkeitsbindende Material schließt den Kot trotzdem sicher ein und trocknet ihn effektiv aus."

Fein, dann kann man das ja auch deutlich billiger kaufen, z.B. hier:

http://www.bitiba.de/shop/katze/katzens ... gIhfvD_BwE

Werde mir heute mal im Zoofachhandel ansehen, was die haben und ob da Inhaltsstoffe draufstehen.

Mein Leinöl kaufe ich auch dort. Wird als Pferdekraftfutter verkauft und ist die billigste Quelle, die ich kenne (5 l für 15 €).

Beste Grüße,

Helmuth
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Tüftler
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Beitrag von Tüftler »

Hallo Helmuth,

Im Prinzip kannst du ja jedes Katzenstreu nehmen (außer Klumpstreu).
Ich tu es im Winter immer in einen Baumwollsack und leg diesen ins Auto. Das Zeug zieht extrem viel Feuchtigkeit.
Ab und zu leg ich es in den Ofen und trockne es. Musst halt aufpassen, das du kein pafümiertes erwischst.
Ich weiß nicht, ob das für dein Vorhaben von Vorteil ist, aber ich denke, das Katzenstreu die Feuchtigkeit etwas langsamer aus dem Holz zieht.

Gruß,
Tüftler
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Helmuth
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Beitrag von Helmuth »

Kurze Meldung von der Front. Die Eschenschale war nach 24 h völlig trocken. Leicht verzogen, rissfrei.
Sie war so trocken dass sie danach in der Wohnung (innen dicker Lehmputz) wieder an Gewicht zugelegt hat.

Als nächstes habe ich einen kleinen Querholzkörper mit Kern getestet. Ebenfalls leichter Verzug, aber rissfrei.

Die ersten Experimente sind ermutigend. Wichtig scheint zu sein, dass das Holz vollständig vom Trockenmittel umgeben ist. Wenn die Wandstärke nicht gleichmäßig ist, sollte da, wo das Holz dicker ist, auch mehr Trockenmittel anliegen (im Sinne von eine dickere Schicht).

Silikatkatzenstreu ist bestellt, mit Naturton will ich auch nochmal testen.

Das Trocknen vom Trockenmittel selbst geht einfach und schnell - 130 Grad scheint auch okay zu sein, das Zeug in dünnen Schichten (max. 1 cm) auf mehrere Bleche übereinander, nach einer Stunde ist keine weitere Gewichtsabnahme mehr feststellbar.

Einen Holzkörper habe ich auch gleich mit dem heißen Trockenmittel zugeschüttet (und den Topf von außen mit einer Decke isoliert) der war bereits nach 12 h völlig trocken. Rissfrei.

Das Konzept hat Potential und wird von mir weiterverfolgt.

Beste Grüße,

Helmuth
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Wolli
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Beitrag von Wolli »

Hallo Helmuth!
Herzlichen Dank für deine Erkenntnisse - das hört sich wirklich sehr interessant an für mich (jemand mit sehr wenig Platz zum Trocknen).
Viele Grüße
Wolfgang
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Tüftler
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Beitrag von Tüftler »

Hallo Helmuth,

Es ist sehr interessant, dein Vorgehen zu verfolgen. Berichte bitte weiter!
Gegen den Verzug von dem Holz hätte ich eine Idee.
Könnte man das Holz nicht mit Leisten und Schraubzwingen fixieren? Das müsste doch verhindern, das sich das Holz bei der schnellen Trocknung verzieht.

Gruß,
Tüftler
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Bernd Schröder
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Beitrag von Bernd Schröder »

Hallo Helmuth!
Die Variante mit dem Trocknungsmittel scheint ja durchaus Erfolg zu bringen.
Allerdings stört es mich das Mittel anschließend per Ofen zu trocknen...
...Da kann ich das Drechselgut ja gleich im Ofen trocknen.
>> Bei den Bechern gab es ja keinen signifikanten Unterschied.
Oder ich lasse mir einfach mehr Zeit und trockne in der Späne deutlich schonender.
Langsam trocknen = Holz bekommt die Möglichkeit zum Spannungsausgleich = weniger Risse

Aber vielleicht sorgt das Trocknungsmittel auch für eine gleichmäßige Trocknung und damit
zu einer besseren Qualität...
...auf jeden Fall ein interessantes Projekt. - Danke!

@Tüftler
Wenn Du das Holz "zwingst" kann es sich nicht durch Verformung der Querzugsspannungen entziehen
und wird dann eher reißen.
Mit besten Grüßen aus der Heide!
Bernd
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