So drechseln können, oder? - Negatives Beispiel

Videoclips & Highspeed Aufnahmen rund ums drechseln

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Grissianer
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So drechseln können, oder? - Negatives Beispiel

Beitrag von Grissianer »

Hallo
Ich hab ein Video gefunden
www.youtube.com/watch?v=BfNfvdGXdNE

Gruß Anselm


*edit by Raupenzwerg
Was ich mir nicht zutraue werde ich niemals lernen!!
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Holzpeter
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Beitrag von Holzpeter »

Hallo Anselm,

an welcher Stelle wird denn da gedrechselt :??
Ich hab' nix entdeckt.


Blöd, dass jeder, der gerade so 'ne Videokamera halten kann, jede Sheice ins Netz stellen kann. :-W
...und andere nehmen so etwas womöglich noch zum Vorbild.... :heul

Hölzerne Grüße
Peter :prost:
„Wir haben diese Welt nicht von unseren Eltern geerbt, sondern nur von unseren Kindern geliehen.“
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Holzpeter
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Beitrag von Holzpeter »

P.S.:
Um noch den Anfang des Vide.....äh...Machwerkes zu kommentieren:
Auch wenn die Sägekette schon einige Stämme vorher verstorben ist....um die Fußzehen durch die "Sicherheitssandalen" abzutrennen, wird's gerade noch reichen :-L :motz: :evel
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Manfred Kellerhals
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Beitrag von Manfred Kellerhals »

Schaben hoch 2, hast recht Peter!
freundliche Grüße

von Manfred

der immer für Verbesserungen aufgelegt ist
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007franzi
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Beitrag von 007franzi »

von können kann hier nicht die Rede sein, eher von grob fahrlässig.
LG
Franz
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne (Hermann Hesse, Die Stufen)
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Mephy
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Beitrag von Mephy »

Und wenn die Schaber noch geschärft wären würde das ganze auch nicht schärfer wirken :smash:

Gruss Mephy
Nur wem schon einmal ein Stück Holz um die Ohren geflogen ist, weiss die Unwucht zu schätzen ! :-)
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GentleTurn
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Beitrag von GentleTurn »

Moin,

ich betrachte das mal mehr von einer andere Warte aus. Leider wird in dem Film nichts über Ort, Zeit und vor allem Lebensumstände der Abgebildeten erzählt. Mangels weiterer Fremdsprachenkenntnisse kann ich an den zu hörenden Sprachfetzen leider nichts Genaues erkennen, aus welcher Gegend dieser Welt die Aufnahmen stammen.

Nicht nur dieser Film zeigt mir zumindest, dass es auch im Bereich der Holzverarbeitung Lebensbereiche gibt, bei denen mit primitivsten Mitteln an der Daseinsgrenze gelebt wird. Da täuscht auch die "moderne" Säge nicht 'drüber hinweg...

Ich kenne durch die Recherche im Bereich Video & Drechseln noch einige derlei Filme, bei denen Menschen unter ärmlichen Lebensumständen drechseln oder mehr. Ob man das filmen soll bzw. so veröffentlichen, ist die eine Sache. Sie als "schlechtes Beispiel" hinzustellen / vorzuführen / drüber herzuziehen eine andere.

Muss letztendlich jeder für sich entscheiden; ich wollte nur mal die Gedanken der LeserInnen in eine auch mögliche andere Richtung lenken.
Liebe Grüße, Martin.

Ich bin verantwortlich für das, was ich sage und nicht für das, was du verstehst.

Videos und hilfreiche Playlisten (nicht nur) für Einsteiger auf YouTube und Fotos auf Instagram.
 
dertampon
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Beitrag von dertampon »

Hai,

Leider ist YouTube voll von solchen „Vorbildern“
Kann man nur hoffen das selber denken niemals unter Strafe gestellt wird :-S
lg
Olli
Stefanowitsch

Beitrag von Stefanowitsch »

Es dürfte sich um Vietnam handeln.

Ich bin auch hin und her gerissen zwischen morbidem Interesse und Ablehnung.

Deshalb würde ich ein derartiges Fundstück nicht hier präsentieren - zumal schmerzhaft klar wird, dass diese Holzkünstler breitere Schaber als wir haben.... :heul

//Stefan
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Helmbrecht
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Titel

Beitrag von Helmbrecht »

Hallo,

ich schließe mich den Äußerungen von Martin (GentleTurn) an. Auf der ganzen Welt müssen viele Menschen unter nach unserer Ansicht unwürdigsten Bedingungen ihren Lebensunterhalt besztreiten.
z.B. barfuß im Großstadtmüll nach Verwertbarem zu suchen, oder beim Abwracken alter Schiffe die die Wohlstandsgesellschaft der Einfachheit halber in fernen Ländern verschrotten lässt. Es ist ja soweit weg und wir sehen es nicht wenn unser Elektroschrott in Afrika entsorgt wird, aber wir wollen es nicht sehen.

Allerdings wird auch viel Schrott in den Videos gezeigt der aus deutschen Drechseler Werkstätten kommt.
Man muss nicht alles was sich bewegt auch als Film festhalten. Beim erlernen des Drechselns nur nach Videos im Internet kann man durchaus viele Fehler erlernen.

Allen viel Freude beim Drechseln

wünscht Helmbrecht aus Bovenden
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Bioschreiner
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Beitrag von Bioschreiner »

Interessante Diskussion

Gutes Formgefühl hat der Mann!


Grüße
Bio
uwe
Ich liebe das Holz - aber liebt es mich auch?

Laß mich - ich kann das ... oh - kaputt!!!
kpeter
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Beitrag von kpeter »

Hallo zusammen,

ich kann mich den Äußerungen von Martin (GentleTurn) nur anschliessen ,
man sollte beim ansehen solcher Filme nicht unsere Sicherheitsstandards vor Augen haben.
Aber sind wir doch mal ehrlich , haben wir beim drechseln immer unsere Komplette
Schutzausrüstung an (z.B. Schutzbrille,bei langen Haaren eventuell ein Haarnetz , legen wir
unseren Schmuck ab , tragen wir Sicherheitsschuhe .........) , ich für meinen Teil muss
es verneinen .

Mit ihren vorhandenen Mitteln sind die Ergebnisse in solchen Ländern für mich beachtlich.

gruss und weiterhin unfallfreies arbeiten

Klaus-Peter
Cello
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Beitrag von Cello »

Hallo,

wer sagt, dass man sich das als Vorbild nehmen soll? Ich nehme mir auch nicht jede Dose oder Schale, die von einem deutschen Drechsler mit superteurer Ausrüstung hergestellt wurde, zum Vorbild, weil sie z.T. „form-schlimm“ sind. Es ist leicht, als wohlhabender Besitzer von Werkzeugen neuesten Standes über andere Leute zu urteilen.

1995 wurde ich nach Kolumbien eingeladen, um dort als Berater mit Drechslern zu arbeiten. Ich hatte Werkzeug mitgenommen, das ich den Besten meiner Schützlinge zum Schluss schenkte. HSS in Kolumbien? Weit gefehlt. Die Jungs haben sich ihr Drechselwerkzeug aus Schraubenziehern und Autofedern geschliffen. Sehr beliebt waren Spiralfedern von LKWs. Die konnten ausgeschmiedet werden: vorn Meißel, hinten Röhre. Da brauchte man kein Heft. Die Riemenspannung des Motors wurde durch einen schweren Stein reguliert. Die Drechsler waren froh, wenn sie Schraubenzieher aus Brasilien bekommen konnten, weil diese besser waren als die kolumbianischen. Die Taguanuss-Drechsler hatten einen umgebauten Doppelschleifbock als Drechselbank. Links wurde die Taguanuss aufgeschraubt und rechts war die Schleifscheibe dran. Das Ding hatte eine einzige Drehzahl von 2800 U/min. In einer Werkstatt glaubte ich eine Drechselbank zu sehen, aber es war eine riesige horizontal gelegte Ständerbohrmaschine. Darauf wurden Säulen gedrechselt. Der Drechsler hatte eine Plastik-Einkaufstüte auf dem Kopf und ein T-Shirt vor der Nase. In einer Berufsschule arbeitete ich an einer richtigen Drechselbank. Die Riemenscheiben waren nur noch zu Dreivierteln vorhanden und die Geräusche waren entsprechend. Fetzen hingen vom Keilriemen. Der Schalter an der Maschine war kaputt und überbrückt. Einige Meter entfernt stand an der Wand ein Assistent, dem ich immer ein Zeichen geben musste, wenn der den Hauptschalter für mich betätigen sollte. Diese Aufzählung der Abenteuer könnte ich noch fortsetzen.

Nach dem Standard der deutschen Berufsgenossenschaft hätte ich in Kolumbien keine 10 Minuten arbeiten dürfen.

Solche Videos sehe ich mit Interesse und mit anderen Augen. Manchmal auch mit Erinnerung und mit wohlwollendem Schmunzeln.

Gruß
Cello
Vertraue den Aussagen im Internet niemals blind. (Marcus Aurelius)
nach Jan Lipowski


www.touch-wood.de

https://www.youtube.com/results?search_ ... essau_wood
Cello
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Beitrag von Cello »

Cello hat geschrieben:
Sehr beliebt waren Spiralfedern von LKWs. Die konnten ausgeschmiedet werden: vorn Meißel, hinten Röhre. Da brauchte man kein Heft.
Ich habe mich leider verschrieben. Dieses "Doppelwerkzeug" bestand aus Schaber und Röhre. Meißel ist unbekannt, es wird nur gekratzt.

Gruß
Cello
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www.touch-wood.de

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Grissianer
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Beitrag von Grissianer »

Hallo
Interessannt was da an Meinungen und Einsichten aus so einem kleinen Schupser herauskommt.
Macht weiter so
Gruß Anselm
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alsimera
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Beitrag von alsimera »

Wäre sicher mal ein spannendes Experiment, einmal ein paar von unseren High-Tech-Drechslern unter solchen Bedingungen mit diesen Werkzeugen arbeiten zu lassen.

Könnten interessante Erkenntnisse dabei herauskommen.

:peace
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Roosenholz
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Beitrag von Roosenholz »

Interessant das Werkzeug! Danke fürs Zeigen.

Und wenn man so nebenbei die fertigen Stücke im Hintergrund ansieht, dann merkt man, dass die mehr können als gezeigt wird.
Was allerdings der Pokal soll? Der wird doch Risse kriegen und ist zu nichts nütze ohne Kelch. Aber das Holz scheint wunderschön zu sein, schade um die Verschwendung.
Gruss von Jacqueline

Unsere Webseiten: aemtlerpc.ch (Beruf) und ramblingrose.ch (reisen, Hobbies)
meagrischa
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Respekt

Beitrag von meagrischa »

Ich habe sehr grossen Respekt von solchen Handwerkern, die mit den einfachen Mitteln die ihnen zur Verfügung stehen super Arbeiten hervorbringen.

Staunen muss ich über die zum Teil herablassenden Kommentare, aber wir hier im hochtechnisierten Europa haben ein bisschen den Boden verloren was „Handwerk“ bedeutet ohne Hitech.

Gutes Video, hält uns den Spiegel vor die Augen.

Mein Motto „Leben und Leben lassen“ gilt auch hier, im Endeffekt zählt das Ergebnis.
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