Dosen mit Gewindedeckel - Pflaume an Büffel, Alu + VA
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- lowolds98
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Dosen mit Gewindedeckel - Pflaume an Büffel, Alu + VA
Hallöchen,
aus dem Zyklus der vierteiligen Trilogie:"Das Runde muss ins Eckige!" anbei ein paar Fotos.
Es sind eckige Dosen mit rundem Gewinde -> andersrum hatte ich auch ausprobiert, das war mir am Ende aber zu anspruchslos
Die Dosen eint jeweils ein sägerauher Korpus aus Pflaumenholz der einmal mit einem Deckel aus Büffelhornplatte, 1x Aluwürfel und 1x mit einer geätzten Edelstahlhalbkugel versehen wurde.
Büffel u. Alu haben auch Gewinde aus Pflaumenholz, beim edlen Stahl musste edles Grenadill herhalten - welches zum Gewindestrehlen traumhaft geeignet ist (hatte Grenadill bis dato noch nicht verarbeitet, geschweige denn gestrehlt)
Die Hornplatte ist oben auf Hochglanz poliert, seitlich passend zum Dösenkörper sägerauh, aber auch poliert.
Maße 45x45x61mm, 2 Umdrehungen zum öffnen
Der Aluwürfel wurde ringsrum in Längsrichtung grob geschliffen damit's zur sägerauhen Optik des Körpers passt. Oben habe ich ihn diagonal geschliffen und an allen Kanten eine ganz dezente Radierfasung angebracht - nicht das es dem Auge langweilig wird....
Maße 45x45x80mm, leider 3 Umdrehungen zum öffnen und ein bisschen viele Gewindegänge im Dosenkörper evtl. werde ich da noch nacharbeiten
Die Edelstahlhalbkugel habe ich mit..... naja, eigentlich einem floralen Muster geätzt....
Leider war die Säurebarriere nicht ganz so standhaft wie erhofft, somit wurden die Abstände zwischen den "Blättern" durch das ätzen zu groß und es ist nicht mehr unbedingt als das erkennbar, wie es geplant war.
Auch sind die Ränder etwas ausgefranst, sieht in Natura aber tatsächlich besser aus als auf den Fotos.
Erkenntnis: Sowas nie wieder Freihand ohne aufklebbare Folienvorlage vom Schneidplotter
Maße 56x56x75mm, 2 Umdrehungen zum öffnen
Auf der Deckelinnenseite habe ich noch mein selbstgebautes Spiralling-Tool ausprobiert. Funktioniert. Check!
Alle Gewinde sind mit 16TPI gestrehlt.
Gruß
Andreas
aus dem Zyklus der vierteiligen Trilogie:"Das Runde muss ins Eckige!" anbei ein paar Fotos.
Es sind eckige Dosen mit rundem Gewinde -> andersrum hatte ich auch ausprobiert, das war mir am Ende aber zu anspruchslos
Die Dosen eint jeweils ein sägerauher Korpus aus Pflaumenholz der einmal mit einem Deckel aus Büffelhornplatte, 1x Aluwürfel und 1x mit einer geätzten Edelstahlhalbkugel versehen wurde.
Büffel u. Alu haben auch Gewinde aus Pflaumenholz, beim edlen Stahl musste edles Grenadill herhalten - welches zum Gewindestrehlen traumhaft geeignet ist (hatte Grenadill bis dato noch nicht verarbeitet, geschweige denn gestrehlt)
Die Hornplatte ist oben auf Hochglanz poliert, seitlich passend zum Dösenkörper sägerauh, aber auch poliert.
Maße 45x45x61mm, 2 Umdrehungen zum öffnen
Der Aluwürfel wurde ringsrum in Längsrichtung grob geschliffen damit's zur sägerauhen Optik des Körpers passt. Oben habe ich ihn diagonal geschliffen und an allen Kanten eine ganz dezente Radierfasung angebracht - nicht das es dem Auge langweilig wird....
Maße 45x45x80mm, leider 3 Umdrehungen zum öffnen und ein bisschen viele Gewindegänge im Dosenkörper evtl. werde ich da noch nacharbeiten
Die Edelstahlhalbkugel habe ich mit..... naja, eigentlich einem floralen Muster geätzt....
Leider war die Säurebarriere nicht ganz so standhaft wie erhofft, somit wurden die Abstände zwischen den "Blättern" durch das ätzen zu groß und es ist nicht mehr unbedingt als das erkennbar, wie es geplant war.
Auch sind die Ränder etwas ausgefranst, sieht in Natura aber tatsächlich besser aus als auf den Fotos.
Erkenntnis: Sowas nie wieder Freihand ohne aufklebbare Folienvorlage vom Schneidplotter
Maße 56x56x75mm, 2 Umdrehungen zum öffnen
Auf der Deckelinnenseite habe ich noch mein selbstgebautes Spiralling-Tool ausprobiert. Funktioniert. Check!
Alle Gewinde sind mit 16TPI gestrehlt.
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Andreas
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Schon mal was von Leinöl gehört? Leinöl Richie?
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Hallo Andreas,
Ganz tolle Idee, außen sägerauh und innen die Überraschung mit toller Oberfläche und Gewinde.
Auch die drei verschiedenen Materialkombinationen gefallen mir sehr!
Bin schon sehr gespannt auf deine Vorführung beim nächsten Treffen - wird ja nicht nochmal so ein
irrer Stau sein - und der Nudelsalat war wirklich sehr lecker
Bis dahin viele Grüße
Eckhard
Ganz tolle Idee, außen sägerauh und innen die Überraschung mit toller Oberfläche und Gewinde.
Auch die drei verschiedenen Materialkombinationen gefallen mir sehr!
Bin schon sehr gespannt auf deine Vorführung beim nächsten Treffen - wird ja nicht nochmal so ein
irrer Stau sein - und der Nudelsalat war wirklich sehr lecker
Bis dahin viele Grüße
Eckhard
- drexljoe
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Hallo Andreas
deine Dosen gefallen mir sehr. Insbesondere die pollierten sägerauhen Oberflächen und die Halbkugeldose. Wenn du nicht selber so an der Oberfläche der Halbkugel herumgemosert hättest, hätte ich gedacht, dass muss so sein. Tolle Idee, sehr schön umgesetzt. :maintor1:
Frage: Kannst du etwas über die Äztechnik verraten?
Grüße aus dem Süden
Joe
deine Dosen gefallen mir sehr. Insbesondere die pollierten sägerauhen Oberflächen und die Halbkugeldose. Wenn du nicht selber so an der Oberfläche der Halbkugel herumgemosert hättest, hätte ich gedacht, dass muss so sein. Tolle Idee, sehr schön umgesetzt. :maintor1:
Frage: Kannst du etwas über die Äztechnik verraten?
Grüße aus dem Süden
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Hallo Andreas,
sehr schöne Dosen und ebensolche Fotos! Beim Mittel-Ost-Treffen bewunderte ich sie schon, konnte mich sprachlich aber nicht äußern, da ich schon mit dem Nudelsalat beschäftigt war und mit vollem Mund spricht man nicht.
Sehr schön finde ich die sägerauhe Oberflächengestaltung, der aber die Härte genommen wird durch das Polieren. Es ist halt immer gut, wenn man ein schlecht geschränktes Band zur Hand hat. Das Größenverhältnis zwischen Dosenkörper und Deckel ist bestens gelöst. Die beiden viereckigen Deckel gefallen mir besser als der runde. Ich bin gespannt auf Nachfolger.
Gruß
Cello
sehr schöne Dosen und ebensolche Fotos! Beim Mittel-Ost-Treffen bewunderte ich sie schon, konnte mich sprachlich aber nicht äußern, da ich schon mit dem Nudelsalat beschäftigt war und mit vollem Mund spricht man nicht.
Sehr schön finde ich die sägerauhe Oberflächengestaltung, der aber die Härte genommen wird durch das Polieren. Es ist halt immer gut, wenn man ein schlecht geschränktes Band zur Hand hat. Das Größenverhältnis zwischen Dosenkörper und Deckel ist bestens gelöst. Die beiden viereckigen Deckel gefallen mir besser als der runde. Ich bin gespannt auf Nachfolger.
Gruß
Cello
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www.touch-wood.de
https://www.youtube.com/results?search_ ... essau_wood
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Andreas,
tolle Ideen, tolle Kombination von Holz und Metall und viele Fragezeichen bezüglich der Kugel.
War die fertig oder hast Du die auch gedreht? Wenn ja, was ist das für Material? V2A läßt sich ja eher mäßig zerspanen und dann so eine Kugel? Das Ätzmuster ist sehr tief (verglichen mit Leiterplatten). Ob das auch mit Photolack geht? Woraus besteht Deine Maske?
Nicht zuletzt tolle handwerkliche Ausführung, ich bin platt!
Gruß
Stefan
tolle Ideen, tolle Kombination von Holz und Metall und viele Fragezeichen bezüglich der Kugel.
War die fertig oder hast Du die auch gedreht? Wenn ja, was ist das für Material? V2A läßt sich ja eher mäßig zerspanen und dann so eine Kugel? Das Ätzmuster ist sehr tief (verglichen mit Leiterplatten). Ob das auch mit Photolack geht? Woraus besteht Deine Maske?
Nicht zuletzt tolle handwerkliche Ausführung, ich bin platt!
Gruß
Stefan
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Hallo,
soweit schonmal danke für die Kommentare.
Mein lieber Matthias, du alter Stänkerer
Die dritte Dose konnte ich im mittleren Osten und auch bei Cropp nicht zeigen, weil sie da noch nicht fertig war. Der Dosenkörper entstand zwar zusammen mit den anderen in einer "Serie", aber die Gestaltungsideen zum Deckel mussten noch reifen - du kennst das....
Eckhard, ich bin wenigstens genau so gespannt...
Joe, das "mosern" ist halt darin begründet, das es immer, zumindest ein Stück weit, enttäuschend ist, wenn es am Ende nicht genau so aussieht wie man sich das vorm geistigen Auge vorgestellt hat. Ich denke das kennt jeder mal. Trotzdem kann ich mit dem Ergebnis noch gut leben, sonst hätte ich es mir auch verkniffen es zu zeigen.
Cello's Jürgen: So absolut ungern ich dir widerspreche, muß ich das bzgl. der Bandschränkung korrigieren.
Gesägt wurde mit einem frischen Röntgen-Band, also beste Schärfe und Schränkung. Meine Bänder sind mit 3 ZpZ sehr grob und machen somit auch einen deutlich gröberen Schnitt als an diesen Dosen zu sehen.
Der "Trick" besteht darin, das ich nach dem normalen Sägen des Kantels zwischen Paralellanschlag und Holz ein (oder auch mal zwei) Blatt 120gr.-Papier lege und dann damit nochmal ganz sachte am Sägeband vorbeischiebe. Somit nehmen die in Richtung Holz geschränkten Zähne (also jeder dritte) nochmal einen hauchzarten Span ab, dieses Vorgehen resultiert dann im hier gezeigten Ergebnis des Schnittbildes.
Davon ab hat mich dein Kommentar besonders gefreut.
Stefan, zum ätzen komme ich gleich noch. Die Halbhohlkugeln kann man so in versch. Durchmessern/Materialien/Oberflächen kaufen. Auch wenn ich mal wieder eine Metalldrehe hätte (derzeit leider nicht mehr vorhanden) würde ich für die 2-4 Euro, die die Dinger je nach Ausführung kosten, nichtmal ansatzweise einen Gedanken an eine Eigenfertigung verschwenden. Bei sowas ist dann für mich doch eher das Ziel das Ziel, und nicht der Weg
Das Material ist 1.4301 o. 1.4305, müsste ich jetzt nachschauen. Ich glaube es war das xxx01
Der Begriff "VA" subsummiert meines Wissens nach ja auch nicht eine einzige Legierung, aber so oder so fand ich das zu Zeiten meiner Metalldrehbank nie besonders schwierig zu zerspanen, kann aber auch das Glück des Unwissenden gewesen sein, habe da bestenfalls rudimentäre Kenntnisse.
Zu den mehrfach gewünschten Arbeitsberichten/Infos:
Dazu habe ich gestern nochmal ein paar Probestücke auf die Schnelle gemacht und zeige im Anschluss ein paar kommentierte Fotos.
Allerdings werde ich keinen Arbeitsbericht zum Ätzen machen, denn das ist für Euch viel zu gefährlich!!!
Nein, im Ernst: das Internetz, namentlich Herr Google und Frollein YouTube, ist voll von Berichten und Anleitungen zum Metalätzen (oder engl. metal etching). In schriftlicher und videoistischer Form werden unzählige Varianten zum Säureätzen und elektrolytischen Ätzen angeboten, da muß man einfach auch mal selber rumprobieren (macht Spaß!) und das für sich geeignete rausfinden. Im Bereich der Messermacher und Elektronikfreaks (Platinen ätzen) ist das weit verbreitet, dort gibts reichlich Infos und man braucht auch kein teures Equipment.
Ich habe die letzten Jahre zwar immer mal sporadisch das ein o. andere Freihand oder per Toner-Transfer-Methode geätzt, bin da aber sicher kein Profi.
Erst jetzt bin ich durch einen doofen Zufall auf ein Buch gestoßen, welches sich ausschliesslich mit Ätzungen und Edeldruckverfahren (für die ja auch Metallplatten geätzt werden) bis zum erbrechen befasst. Sehr interessieren tut mich das Thema schon lange und wenn ich das Buch habe (und durchhabe) werde ich da sicher deutlich tiefer in der Materie eingearbeitet sein.
Man hat früher, sehr viel früher, nämlich z.B. auch Holz geätzt, was u.a. auch in diesem Buch behandelt wird.....
Also ein paar Fotos:
Die ersten vier Fotos zeigen grob die Vorgehensweise bei der oben gezeigten Edelstahlhalbhohlkugel (ja, so ist tatsächlich die offizielle Verkaufsbezeichnung)
Mit Tape maskiert, Vorlage aufgezeichnet, mit feinem Skalpell freigeschnitten
Hier könnte man sich sehr viel Aufwand mit oben erwähntem Schneidplotter sparen, von der Genauigkeit mal ganz zu schweigen!
Auch war das von mir verwendete Klebeband nicht unbedingt der Hit....
Das was von der Säure nicht geätzt werden soll muss abgedeckt werden. Hier Nagellack (ist mein eigener für besondere Anlässe),
die Profis nehmen für sowas seit über 100 Jahren Asphaltlack, werde ich in Zukunft auch.
Zum maskieren kann man auch nehmen:
Sprühdosenlack, Paketklebeband, Edding, Lackstift, Liniertape, Lasertoner etc.
Maskiertape entfernt
Mit Radiernadel "weggekratzte" Bereiche. Für das arbeiten mit der Radiernadel ist der Asphaltlack erste Wahl, Nagellack geht da nur recht bescheiden.
Den unteren Rand habe ich dann noch samt Innenbereich der Halbhohlkugel ebenfalls mit Nagellack abgedeckt, da auch diese Bereiche vor der Säure geschützt werden müssen.
U.a. wegen der Passung zum Grenadilleinsatz.
Dann gehts in die Säure!
Es gibt da versch. Rezepte, meist wird Eisen-III-Chlorid genommen.
Ich verwende stattdessen allerdings 1 Teil Wasser (H2O) + 1 Teil 30% Salzsäure (HCI) + 0,5-0,8 Teile 30% Wasserstoffperoxid (H2O2). Ja, das ist ein deutlich heftigeres Zeug als Eisen-III-Chlorid, geht halt schneller und ätzt tiefer. Hat den Nachteil einer nicht zu unterschätzenden Aufschäumung und u.U. sehr starken Hitzeentwicklung. Eisen-III-Chlorid ist zahmer, dadurch besser kontrollierbar während des Ätzvorgangs.
Nach ca. 2-4 Minuten ist der Drops gelutscht. Das folgende Foto zeigt jetzt andere Teststücke, da ich da von der Halbkugel keine Fotos gemacht habe. Vorgang ist identisch. Hier wurde mit Sprüdosenlack Matt-Schwarz abgedeckt.
Links wurde ein geprägtes Küchentuch in den noch nicht trockenen Lack gedrückt, rechts ein Obstnetz.
Der restliche Lack wird mit Aceton runtergewaschen, Ergebnis wie folgt:
Ja sicher, kein atemberaubendes Ergebnis, war aber auch nur ein Teststück um hier den Interessierten ansatzweise was zu zeigen, das geht natürlich besser
In Sachen Halbhohlkugel noch ein Beispiel:
Diese Halbkugel wurde auf der Bank drehend mit einer Flex bearbeitet. Anschliessend Nagellack in die Vertiefungen gewischt, Überschuss abgerieben und dann geätzt. Oben sieht man schön eine entstandene Schneckenform.
Die geätzten Bereiche werden immer matt, die geschützten bleiben glänzend (sofern sie denn vor dem Maskieren auch glänzend waren).
Ergebnis: Die vielen feinen Höhen glänzen und reflektieren im Sonnenlicht sehr irisierend, die Täler sind matt, dadurch schöner Kontrast und recht interessante Optik + Haptik.
Bei diesem kurzen und definitiv unvollständigem Abriss kann man schon erahnen welche unzähligen Möglichkeiten in dieser Technik liegen, auch kann man da seiner Kreativität freien Lauf lassen, was mich persönlich sehr anspricht.
Ich denke auch für Leute die mit Metall nicht soviel am Hut haben kann es mal ein interessantes Nachmittags-Projekt sein, da man das ganze relativ schnell und ohne hohe Kosten antesten kann.
Weil ebenfalls gewünscht zum Abschluss noch ein paar Fotos wie ich die Dosen gespannt habe:
Ich denke die Bilder sind selbsterklärend.
Wenn man Dose und Winkelbacken entspr. markiert, hat man beim erneuten Einspannen sogar einen fast erschreckend gut wiederholbaren Rundlauf.
Gruß
Andreas
soweit schonmal danke für die Kommentare.
Mein lieber Matthias, du alter Stänkerer
Die dritte Dose konnte ich im mittleren Osten und auch bei Cropp nicht zeigen, weil sie da noch nicht fertig war. Der Dosenkörper entstand zwar zusammen mit den anderen in einer "Serie", aber die Gestaltungsideen zum Deckel mussten noch reifen - du kennst das....
Eckhard, ich bin wenigstens genau so gespannt...
Joe, das "mosern" ist halt darin begründet, das es immer, zumindest ein Stück weit, enttäuschend ist, wenn es am Ende nicht genau so aussieht wie man sich das vorm geistigen Auge vorgestellt hat. Ich denke das kennt jeder mal. Trotzdem kann ich mit dem Ergebnis noch gut leben, sonst hätte ich es mir auch verkniffen es zu zeigen.
Cello's Jürgen: So absolut ungern ich dir widerspreche, muß ich das bzgl. der Bandschränkung korrigieren.
Gesägt wurde mit einem frischen Röntgen-Band, also beste Schärfe und Schränkung. Meine Bänder sind mit 3 ZpZ sehr grob und machen somit auch einen deutlich gröberen Schnitt als an diesen Dosen zu sehen.
Der "Trick" besteht darin, das ich nach dem normalen Sägen des Kantels zwischen Paralellanschlag und Holz ein (oder auch mal zwei) Blatt 120gr.-Papier lege und dann damit nochmal ganz sachte am Sägeband vorbeischiebe. Somit nehmen die in Richtung Holz geschränkten Zähne (also jeder dritte) nochmal einen hauchzarten Span ab, dieses Vorgehen resultiert dann im hier gezeigten Ergebnis des Schnittbildes.
Davon ab hat mich dein Kommentar besonders gefreut.
Stefan, zum ätzen komme ich gleich noch. Die Halbhohlkugeln kann man so in versch. Durchmessern/Materialien/Oberflächen kaufen. Auch wenn ich mal wieder eine Metalldrehe hätte (derzeit leider nicht mehr vorhanden) würde ich für die 2-4 Euro, die die Dinger je nach Ausführung kosten, nichtmal ansatzweise einen Gedanken an eine Eigenfertigung verschwenden. Bei sowas ist dann für mich doch eher das Ziel das Ziel, und nicht der Weg
Das Material ist 1.4301 o. 1.4305, müsste ich jetzt nachschauen. Ich glaube es war das xxx01
Der Begriff "VA" subsummiert meines Wissens nach ja auch nicht eine einzige Legierung, aber so oder so fand ich das zu Zeiten meiner Metalldrehbank nie besonders schwierig zu zerspanen, kann aber auch das Glück des Unwissenden gewesen sein, habe da bestenfalls rudimentäre Kenntnisse.
Zu den mehrfach gewünschten Arbeitsberichten/Infos:
Dazu habe ich gestern nochmal ein paar Probestücke auf die Schnelle gemacht und zeige im Anschluss ein paar kommentierte Fotos.
Allerdings werde ich keinen Arbeitsbericht zum Ätzen machen, denn das ist für Euch viel zu gefährlich!!!
Nein, im Ernst: das Internetz, namentlich Herr Google und Frollein YouTube, ist voll von Berichten und Anleitungen zum Metalätzen (oder engl. metal etching). In schriftlicher und videoistischer Form werden unzählige Varianten zum Säureätzen und elektrolytischen Ätzen angeboten, da muß man einfach auch mal selber rumprobieren (macht Spaß!) und das für sich geeignete rausfinden. Im Bereich der Messermacher und Elektronikfreaks (Platinen ätzen) ist das weit verbreitet, dort gibts reichlich Infos und man braucht auch kein teures Equipment.
Ich habe die letzten Jahre zwar immer mal sporadisch das ein o. andere Freihand oder per Toner-Transfer-Methode geätzt, bin da aber sicher kein Profi.
Erst jetzt bin ich durch einen doofen Zufall auf ein Buch gestoßen, welches sich ausschliesslich mit Ätzungen und Edeldruckverfahren (für die ja auch Metallplatten geätzt werden) bis zum erbrechen befasst. Sehr interessieren tut mich das Thema schon lange und wenn ich das Buch habe (und durchhabe) werde ich da sicher deutlich tiefer in der Materie eingearbeitet sein.
Man hat früher, sehr viel früher, nämlich z.B. auch Holz geätzt, was u.a. auch in diesem Buch behandelt wird.....
Also ein paar Fotos:
Die ersten vier Fotos zeigen grob die Vorgehensweise bei der oben gezeigten Edelstahlhalbhohlkugel (ja, so ist tatsächlich die offizielle Verkaufsbezeichnung)
Mit Tape maskiert, Vorlage aufgezeichnet, mit feinem Skalpell freigeschnitten
Hier könnte man sich sehr viel Aufwand mit oben erwähntem Schneidplotter sparen, von der Genauigkeit mal ganz zu schweigen!
Auch war das von mir verwendete Klebeband nicht unbedingt der Hit....
Das was von der Säure nicht geätzt werden soll muss abgedeckt werden. Hier Nagellack (ist mein eigener für besondere Anlässe),
die Profis nehmen für sowas seit über 100 Jahren Asphaltlack, werde ich in Zukunft auch.
Zum maskieren kann man auch nehmen:
Sprühdosenlack, Paketklebeband, Edding, Lackstift, Liniertape, Lasertoner etc.
Maskiertape entfernt
Mit Radiernadel "weggekratzte" Bereiche. Für das arbeiten mit der Radiernadel ist der Asphaltlack erste Wahl, Nagellack geht da nur recht bescheiden.
Den unteren Rand habe ich dann noch samt Innenbereich der Halbhohlkugel ebenfalls mit Nagellack abgedeckt, da auch diese Bereiche vor der Säure geschützt werden müssen.
U.a. wegen der Passung zum Grenadilleinsatz.
Dann gehts in die Säure!
Es gibt da versch. Rezepte, meist wird Eisen-III-Chlorid genommen.
Ich verwende stattdessen allerdings 1 Teil Wasser (H2O) + 1 Teil 30% Salzsäure (HCI) + 0,5-0,8 Teile 30% Wasserstoffperoxid (H2O2). Ja, das ist ein deutlich heftigeres Zeug als Eisen-III-Chlorid, geht halt schneller und ätzt tiefer. Hat den Nachteil einer nicht zu unterschätzenden Aufschäumung und u.U. sehr starken Hitzeentwicklung. Eisen-III-Chlorid ist zahmer, dadurch besser kontrollierbar während des Ätzvorgangs.
Nach ca. 2-4 Minuten ist der Drops gelutscht. Das folgende Foto zeigt jetzt andere Teststücke, da ich da von der Halbkugel keine Fotos gemacht habe. Vorgang ist identisch. Hier wurde mit Sprüdosenlack Matt-Schwarz abgedeckt.
Links wurde ein geprägtes Küchentuch in den noch nicht trockenen Lack gedrückt, rechts ein Obstnetz.
Der restliche Lack wird mit Aceton runtergewaschen, Ergebnis wie folgt:
Ja sicher, kein atemberaubendes Ergebnis, war aber auch nur ein Teststück um hier den Interessierten ansatzweise was zu zeigen, das geht natürlich besser
In Sachen Halbhohlkugel noch ein Beispiel:
Diese Halbkugel wurde auf der Bank drehend mit einer Flex bearbeitet. Anschliessend Nagellack in die Vertiefungen gewischt, Überschuss abgerieben und dann geätzt. Oben sieht man schön eine entstandene Schneckenform.
Die geätzten Bereiche werden immer matt, die geschützten bleiben glänzend (sofern sie denn vor dem Maskieren auch glänzend waren).
Ergebnis: Die vielen feinen Höhen glänzen und reflektieren im Sonnenlicht sehr irisierend, die Täler sind matt, dadurch schöner Kontrast und recht interessante Optik + Haptik.
Bei diesem kurzen und definitiv unvollständigem Abriss kann man schon erahnen welche unzähligen Möglichkeiten in dieser Technik liegen, auch kann man da seiner Kreativität freien Lauf lassen, was mich persönlich sehr anspricht.
Ich denke auch für Leute die mit Metall nicht soviel am Hut haben kann es mal ein interessantes Nachmittags-Projekt sein, da man das ganze relativ schnell und ohne hohe Kosten antesten kann.
Weil ebenfalls gewünscht zum Abschluss noch ein paar Fotos wie ich die Dosen gespannt habe:
Ich denke die Bilder sind selbsterklärend.
Wenn man Dose und Winkelbacken entspr. markiert, hat man beim erneuten Einspannen sogar einen fast erschreckend gut wiederholbaren Rundlauf.
Gruß
Andreas
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Schon mal was von Leinöl gehört? Leinöl Richie?
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- Matzel1970
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- Ort: Nähe Helmstedt
Hallo Andreas
Ein großes Dankeschön für die Erklärungen.
Die Spannmöglichkeit geistert mir auch durch den Kopf mit einer etwas anderen Funktion.
Die entstandene "Lederhaut" ala Küchenrolle ist durch das Schrägbild wunderbar anzusehen.
Die Flexhalbkugel ist auch Klasse, so dass ich keinen Favoriten mehr habe.
Großes Kino, auch wenn ich mich wiederhole, Ganz großes Kino!
Ein großes Dankeschön für die Erklärungen.
Die Spannmöglichkeit geistert mir auch durch den Kopf mit einer etwas anderen Funktion.
Die entstandene "Lederhaut" ala Küchenrolle ist durch das Schrägbild wunderbar anzusehen.
Die Flexhalbkugel ist auch Klasse, so dass ich keinen Favoriten mehr habe.
Großes Kino, auch wenn ich mich wiederhole, Ganz großes Kino!
Grüsse Matthias
Wirklich wichtige Dinge kann man nicht kaufen.
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- lowolds98
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Hallo,
danke Matthias. Anerkennende Worte von einem "Dosenmeister" wie dir freuen mich natürlich. Von deinen feinen Sachen zeigst du ja leider zu wenige....
Zu der Küchenrollen-Lederhaut muß ich der Vollständigkeit halber noch erwähnen, das das ebenfalls Edelstahl ist. Selbiger färbt sich generell nicht von alleine schwarz nach dem Ätzen. Ich hatte die Platte nach dem Ätzvorgang und dem abwaschen mit Aceton erneut schwarz-matt gesprüht und die Farbe auf den hochstehenden Teilen des "Reliefs" wieder abgeschliffen. Auch hier gibt es durch Verwendung unterschiedlicher Farben wieder weitere Gestaltungsmöglichkeiten - ein wirklich weites Feld...
Gruß
Andreas
danke Matthias. Anerkennende Worte von einem "Dosenmeister" wie dir freuen mich natürlich. Von deinen feinen Sachen zeigst du ja leider zu wenige....
Zu der Küchenrollen-Lederhaut muß ich der Vollständigkeit halber noch erwähnen, das das ebenfalls Edelstahl ist. Selbiger färbt sich generell nicht von alleine schwarz nach dem Ätzen. Ich hatte die Platte nach dem Ätzvorgang und dem abwaschen mit Aceton erneut schwarz-matt gesprüht und die Farbe auf den hochstehenden Teilen des "Reliefs" wieder abgeschliffen. Auch hier gibt es durch Verwendung unterschiedlicher Farben wieder weitere Gestaltungsmöglichkeiten - ein wirklich weites Feld...
Gruß
Andreas
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